Schönborn: Es braucht mehr als Geld zur Corona-Krisenbewältigung
Es braucht mehr als Geld zur Corona-Krisenbewältigung; Das hat Kardinal Christoph Schönborn in seiner Freitags-Kolumne für die Gratiszeitung "Heute" betont. "So wichtig, so notwendig jetzt die finanziellen Hilfen auch sind", es brauche auch den entsprechenden Geist - "viel Heiligen Geist", wie er kurz vor dem Pfingstfest festhielt. Österreich sei bisher vergleichsweise gut durch die Krise gekommen, weil es Bereitschaft zum Zusammenhalt gegeben habe, Rücksicht auf die Schwächeren und Gefährdeten, Verzicht auf manches Gewohnte. "Jetzt, mit der 'erneuerten Normalität', dürfen diese Haltungen nicht verlorengehen", appellierte der Wiener Erzbischof.
Schönborn zählte weitere Aspekte auf, die gebraucht würden "wie das tägliche Brot", um die kommenden schwierigen Zeiten zu bestehen: Sozialpartnerschaft, Solidarität, Aufmerksamkeit für die Ärmeren und Heimatlosen, eine große Gesprächsbereitschaft, um gemeinsame Lösungen zu suchen.
Zu den "unvorstellbaren Summen", die in die Wirtschaft und in alle von der Pandemie betroffenen Bereiche gepumpt würden, merkte der Kardinal an: "Hoffen wir, dass die Schuldenlast zu verkraften sein wird." Von viele Milliarden Euro sei hierzulande die Rede, gar von 750 Milliarden auf EU-Ebene und von Billionen in den USA. Er vertraue auf die Umsicht der politisch Verantwortlichen, so Schönborn. "Es geht ja um zahllose Arbeitsplätze, um das wirtschaftliche Überleben so vieler."
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz hatte auch am Mittwoch in einem Kathpress-Interview über die Bewältigung der Corona-Krise gesagt, zum Neustart brauche es nun viel Gesprächsbereitschaft und "sehr viel Verbundenheit im Politischen, im Sozialen, im Gesellschaftlichen, auch über die nationalen Grenzen hinaus". Schönborn unterstrich in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung der EU als "einzigartiges Friedens- und Zivilisationsprojekt".
Quelle: kathpress