Letzte ORF-III-Übertragung der Messe mit Kardinal Schönborn
Seit 19. März hat ORF III immer donnerstags die Frühmesse mit Kardinal Christoph Schönborn aus der Andreaskapelle im Wiener Erzbischöflichen Palais übertragen. Am Donnerstag war es jetzt das letzte Mal, dass man die Messe nicht nur via Livestream der Erzdiözese Wien und über "radio klassik Stephansdom", sondern auch österreichweit durch das Fernsehen mitfeiern konnte. Kardinal Schönborn dankte dem ORF ausdrücklich für diese Möglichkeit, die während der Coronakrise von Tausenden angenommen worden sei. In das Zentrum der letzten vom ORF übertragenen Frühmesse stellte der Wiener Erzbischof "alle, die sich um das Gemeinwohl sorgen".
"Die große Sehnsucht Jesu ist, dass alle eins sind", betonte der Kardinal in der Predigt unter Bezugnahme auf das Tagesevangelium. Jesus bringe in seinem "hohepriesterlichen Gebet" zum Ausdruck, dass er um drohende Spaltungen unter seiner Jüngerschaft und dann unter den Christen wisse. "Alle sollen eins sein: Wie du, Vater in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein", sei der Wunsch des Herrn. Das entscheidende Wort zum richtigen Verständnis Jesu sei dabei das Wort "wie", führte der Wiener Erzbischof aus.
Die von Jesus ersehnte Einheit sei nämlich nicht zu verwechseln mit einem Einssein auf Kosten anderer, hielt der Kardinal fest und sagte: "Die Einheit einer Räuberbande oder die Einheit eines Volkes gegen Fremde, also Xenophobie, sind ein Missbrauch der Einheit." Jesus wünsche sich demgegenüber ein Einssein in der Liebe. "Diese Einheit erreicht man nicht nur durch Kompromisse, sondern letztlich nur durch das Kreuz. Jesus hat die Einheit mit uns gefunden, indem er uns bis zuletzt geliebt hat", sagte der Kardinal und schloss: "Beten wir im Blick auf Pfingsten um die Einheit in der Liebe, der Hingabe, des Dienstes."
Noch bis einschließlich Samstag werden werktags die Morgenmessen mit Kardinal Schönborn ab 8 Uhr aus der Andreaskapelle über www.youtube.com/ErzdioezeseWien gestreamt und über "radio klassik Stephansdom" gesendet. Dieses im Zuge der Coronakrise von der Erzdiözese Wien etablierte Angebot wird danach eingestellt, weil ab dem Pfingstwochenende weitere Erleichterung bei der Feier öffentlicher Gottesdienste in Kraft treten.
Quelle: kathpress