Katholischer Familienverband fordert "Corona-Paket" für Familien
Ein Corona-Maßnahmenpaket speziell für Familien fordert der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ). "Finanzielle Sorgen, Ungewissheit und Vereinbarkeitsprobleme sind für Familien enorme Stressfaktoren", betonte Verbandspräsident Alfred Trendl am Montag. Gesicherte Sommerbetreuung, die Verdoppelung der Familienbeihilfe für die schulfreien Monate, die Option auf eine vierwöchige Betreuungskarenz und Anspruch auf Kurzarbeit "würde Eltern und Familien in der Krise massiv entlasten", schlug er vier konkrete Maßnahmen vor. Mit der tageweisen Schulöffnung allein seien "längst nicht alle Probleme gelöst".
"Während das Land Schritt für Schritt zur Normalität zurückfindet, sind es nach wie vor die Eltern, die immer noch Unglaubliches leisten", hielt Trendl fest. Familien hätten in der Zeit geschlossener Schulen und Betreuungseinrichtungen "ganz selbstverständlich" doppelte und dreifache Arbeit geleistet. "Eine Verdoppelung der Familienbeihilfe für zumindest zwei Monate ist als Wertschätzung auf jeden Fall angebracht", so der Präsident von Österreichs größter überparteilicher Familienorganisation.
Problematisch sei in den meisten Familien nach wie vor das Thema "Vereinbarkeit von Beruf und Familie", so Tendl weiter.
Es ist wieder tageweise Schule. Aber den Eltern fehlt die Planungssicherheit bei den Ferienangeboten und Sommercamps.
Die Regierung müsse daher die entsprechenden Anbieter schnellstens über die geplanten Maßnahmen und Auflagen informieren.
Zudem forderte der Familienverband die Einführung einer vierwöchigen Betreuungskarenz für Eltern. "Oftmals ist der Urlaub bereits während des Shut Downs verbraucht worden und die verbleibenden elf Wochen Ferien - neun Wochen Sommerferien, eine Woche Herbstferien und Weihnachten - stellen berufstätige Eltern vor große Herausforderungen", schilderte Trendl. Vier zusätzliche Wochen Karenz würden in einer derartigen Situation vielen Familien helfen. "Es gibt Pflegekarenz, Bildungskarenz, Hospizkarenz - warum nicht Eltern eine zusätzliche Betreuungskarenz gewähren?", fragte der Verbandspräsident. Auch wenn es für viele Trägerorganisationen eine Herausforderung sei, dürfe es zudem während der Sommerferien keine unnötigen Schließtage in Kindergärten geben.
Zudem sprach sich der Familienverband für die Einführung eines Kurzarbeitsanspruchs bei fehlender Kinderbetreuung aus und schloss sich damit der Forderung von "SOS Kinderdorf" an. "Viele Eltern gelangen durch die wochenlange Doppelbelastung langsam aber sicher an ihre Grenzen. In vielen Fällen würde vielleicht eine Reduktion der Arbeitszeit helfen", sagte Trendl.
Quelle: kathpress