Zsifkovics: Egoismus und Nationalismus kein Rezept gegen Corona
In Österreich wie auch in Europa und in der ganzen Welt kann die Corona-Krise nur durch Zusammenarbeit und Solidarität bewältigt werden. Das hat der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics zu Christi Himmelfahrt betont. In seiner Predigt beim TV-Gottesdienst aus Deutschkreutz - ServusTV übertrug live - erteilte der Bischof zugleich Egoismus, Isolation und Nationalismus eine deutliche Absage. Zsifkovics stand dem Gottesdienst gemeinsam mit Pfarrer Franz Brei vor.
"Das Fest Christi Himmelfahrt warnt uns vor einer 'Guck-in-die-Luft-Kirche' und vor 'Guck-in-die-Luft-Christen', so der Bischof weiter in seiner Predigt laut einer Aussendung der Diözese Eisenstadt am Freitag. Seit 2000 Jahren bestehe für die Kirche und die Christen die Gefahr, nur auf den Himmel, das Jenseits, zu schielen und dabei die Erde, das Diesseits, zu vergessen. "Es braucht beides, den Blick zum Himmel und den Blick auf die Erde", hielt Zsifkovics fest.
Mit Christi Himmelfahrt beginne für die Jünger Jesu und damit für die Kirche ein neuer Lebensabschnitt. Zsifkovics: "Es ist, als ob die Kirche in diesem Augenblick erwachsen worden wäre und von Jesus in die Selbständigkeit entlassen wird. Jesus sendet seine Jünger aus."
Dabei bräuchten die Christen den Blick nach innen, außen und zur Seite. Nach innen zu sehen bedeute, dem Gebet, dem Lesen der Bibel, Gottesdiensten und Sakramenten einen Platz geben: "Nehmen wir Christen uns wieder mehr Zeit, nach innen zu schauen!" Zugleich gelte es nach vorne zu schauen und die Botschaft von Jesus Christus den Menschen zu bringen und mit dem eigenen Leben glaubwürdig zu bezeugen. Und der Blick zu Seite bedeute, "unsere Mitmenschen nicht aus den Augen zu verlieren".
Renovierte Haydn-Orgel im Martinsdom
In einer weiteren Aussendung vom Freitag hat die Diözese Eisenstadt über die jüngste Weihe der renovierten Haydn-Orgel im Eisenstädter Dom berichtet. Die Orgel im heutigen Martinsdom wurde 1778 mit künstlerischer Begleitung von Joseph Haydn (1732-1809) als erstes und größtes mit ihm persönlich verbundenes Instrument vom Wiener Orgelbauer Mallek errichtet. In den Jahren 1851 und 1889 erfuhr die Orgel die ersten größeren Reparaturen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde sie trotz schwieriger Bedingungen von der Berliner Orgelbaufirma Schuke instandgesetzt. Das wiederholte sich 1974. Zuletzt wurde die Orgel 1992, vor bald 30 Jahren, einer Generalüberholung unterzogen.
In den letzten Jahren hatte sich der Zustand des Instruments zunehmend verschlechtert, sodass letztlich entschieden wurde, die Orgel von Grund auf zu renovieren. Ein vor etwas mehr als zwei Jahren ins Leben gerufenes Komitee entschied sich dabei gegen den Rückbau auf den historischen Urzustand. Denn damit wäre die Haydn-Orgel in ihrem ursprünglichen Zustand zwar wiederhergestellt gewesen, doch in diesem Fall wäre der Bau einer zusätzlichen Orgel, die den gottesdienstlichen Ansprüchen Rechnung tragen kann, unumgänglich geworden.
Die Renovierung der Orgel wurde im März abgeschlossen, am letzten Sonntag erfolgte die feierliche Orgelweihe durch Generalvikar Martin Korpitsch.
Quelle: kathpress