"Aktion Leben": Vorzeitigen Mutterschutz für Schwangere während Corona
Der Lebensschutzverein "Aktion Leben" hat einen vorzeitigen Mutterschutz für Schwangere während der anhaltenden Corona-Pandemie gefordert. Aktuelle Fälle aus der Praxis der Schwangerenberatungsstelle zeigten: Schwangere Arbeitnehmerinnen seien durch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes enorm belastet. "Aktion Leben" fordert deshalb, bei Bedarf den Zugang zum vorzeitigen Mutterschutz zu erleichtern. Da die Situation der Arbeitgeber ohnehin finanziell angespannt sei, sollten die Kosten dafür öffentlich getragen werden, hieß es in einer Aussendung am Dienstag.
Schwangere Frauen zählten zwar nicht als Risikogruppe für COVID-19, "die notwendigen Maßnahmen gegen das Virus in Kombination mit einer Schwangerschaft und einer Erwerbstätigkeit belasten die Frau und ihr Kind", argumentierte Martina Kronthaler, Generalsekretärin von "Aktion Leben".
Kronthaler schlägt vor, solange das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes erforderlich ist, Arbeitnehmerinnen eine frühzeitige Freistellung über die üblichen acht Wochen hinaus zu ermöglichen. "Die Kosten müssen in dieser Ausnahmesituation von der Krankenversicherung übernommen werden". Die Generalsekretärin weist darauf hin, dass mit dieser Maßnahme spätere und weitaus höhere Kosten vermieden werden können, denn "außergewöhnliche Belastungen während der Schwangerschaft wirken sich auf die psychische und physische Entwicklung des Kindes aus". Offenbar blende die Politik diese Folgen bewusst aus.
Derzeit gilt, dass schwangere Frauen nur in Bereichen nicht arbeiten dürfen, in denen Schutzmasken der Sorte FFP1, FFP2 oder FFP3 getragen werden müssen. In allen anderen Bereichen sollte darauf geachtet werden, dass die durchgehende Tragedauer eine Stunde nicht übersteigt und dann eine Pause gemacht wird. "Die Praxis zeigt, dass dies oft nicht möglich ist", so Kronthaler. So seien etwa schwangere Angestellte in Gastronomiebetrieben durch das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes besonders belastet. Betroffene erzählen laut "Aktion Leben" von Kreislaufbelastungen und hohen körperlichen Stress.
Quelle: kathpress