Stephansdom: Faber und Raab zufrieden mit ersten öffentlichen Messen
Die ersten Messen im Wiener Stephansdom mit den neuen Corona-Maßnahmen hätten am Freitag klaglos gefeiert werden können. Diese Bilanz hat Dompfarrer Toni Faber Freitagnachmittag vor Journalisten im Dom gezogen. Gemeinsam mit Kultusministerin Susanne Raab führte der Dompfarrer durch den Dom und erläuterte die getroffenen Maßnahmen.
Der Einlass durch das Riesentor wird mit einem Ordnerdienst geregelt. 300 Personen können nach den derzeitigen Bestimmungen gemeinsam Gottesdienst feiern. Eine elektronische Lichtschranke mit digitaler Anzeige sorgt - gemeinsam mit Ordnern - für den geregelten Personeneinlass.
Im Kircheninneren sind in den Bänken die Sitzplätze so markiert, dass ein Abstand von rund eineinhalb bis zwei Metern eingehalten werden kann. Ein Meter Sicherheitsabstand ist gesetzlich vorgeschrieben, zwei Meter werden empfohlen. Daran orientieren sind auch die Sesselreihen, die die Sitzplätze in den Bänken ergänzen. Jede zweite Sitzbank bleibt übrigens gesperrt.
Das Tragen von Masken ist vorgeschrieben (mit Ausnahme von Kindern bis 6 Jahren) und wird von den Messbesuchern auch eingehalten, wie Faber berichtete. Ungewohnt sei für die Gläubigen, "dass man nicht laut mitbeten und auch nicht singen soll", so der Dompfarrer. Doch aus das werde weitgehend eingehalten. Der Friedensgruß entfällt bzw. wird das Händeschütteln durch eine freundliche Geste auf Distanz ersetzt.
Der Dienst der Ministranten ist eingeschränkt und wird in der Regel von zwei älteren Ministranten übernommen. Die Dommusik wird derzeit nur von einzelnen Sängerinnen und Sängern repräsentiert.
Kein Weihwasser, stiller Kommunionempfang
Das Weihwasserbecken im Dom ist leer "und wir werden das Weihwasser auch sicher nicht durch Infektionsmittel ersetzen", scherzte Faber. Desinfektionsmittel stehen freilich beim Domeingang bereit und auch im Altarraum für die Zelebranten.
Die Zelebranten müssen nicht immer den Mundschutz tragen, sehr wohl aber bei der Kommunionspendung. Während der gesamten Messe würden die Hostien luftdicht verschlossen bleiben, erläuterte der Dompfarrer. Kurz vor der Kommunion würden sich die Priester gründlich die Hände desinfizieren. Erst dann wird die Hostie an die Gläubigen weitergereicht. Derzeit ist nur Handkommunion möglich. Sollte es zu einer Berührung der Hände von Priester und Gläubigem kommen, "desinfiziert der Priester nochmals seine Hände, bevor er die Kommunion an den nächsten austeilt". Bei der Kommunionspendung werde zudem geschwiegen, betonte Faber.
Auch Beichten ist im Stephansdom nun wieder möglich. Zwar nicht im üblichen Aussprachezimmer dafür aber in der größeren Eligiuskapelle nebenan. Die Beichtzeiten sind allerdings ein wenig eingeschränkt (7 bis 9 Uhr, 11 bis 13 Uhr und 17 bis 19 Uhr.)
Ministerin Raab zeigte sich zufrieden und dankbar, dass die Maßnahmen greifen und auch so gut umgesetzt würden. Und der Dompfarrer gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass es die weitere Entwicklung bald möglich machen werde, die Maßnahmen weiter zu lockern "und wir spätestens zu Weihnachten zur Mitternachtsmette wieder 5.000 Leute in der Messe begrüßen können".
Quelle: kathpress