Glettler: Hauskirche-Erfahrungen auch in Post-Corona-Zeit mitnehmen
Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler lädt die Gläubigen seiner Diözese dazu ein, die positiven Erfahrungen der sogenannten "Hauskirche" auch in eine Post-Corona-Zeit mitzunehmen. Viele Menschen hätten gerade während der Ostertage zu Hause "berührende Momente des gemeinsamen Betens und Feierns erlebt" und somit "Hauskirche neu entdeckt", schreibt Glettler in einem Brief an hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seiner Diözese.
Auch wenn er die schrittweise Wiederaufnahme öffentlicher Gottesdienste sehr begrüße, so hoffe er zugleich, dass "in Zukunft das religiöse Feiern in den Familien gestärkt" werde. Der eigenen Kreativität seien dabei praktisch "keine Grenzen gesetzt", so Glettler - sei es in Form von Fürbittgebeten für die Nachbarschaft oder in konkreter sozialer Fürsorge. "Mit den Hauskirchen sind wir in einer ganz ursprünglichen Schule des Glaubens."
Die Diözese Innsbruck lädt in diesem Zusammenhang dazu ein, die positiven Erfahrungen zu sammeln und miteinander zu teilen. Dazu wurde mit alleswirdgut@dibk.at eine eigene Mailadresse eingerichtet, über die Gläubige ihre "österlichen Erfahrungen" mitteilen und anderen zur Verfügung stellen können.
Besorgt zeigte sich Glettler im Blick auf die infolge der Corona-Pandemie großen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen: "Sehr große Brocken an sozialen und wirtschaftlichen Nöten kommen unausweichlich auf uns zu". Der Glaube sei in dieser Situation gewiss "kein 'Problem-Wettex'", mit dem die Probleme einfach weggewischt werden könnten, er mahne jedoch zur Geduld und helfe dabei, den Herausforderungen gelassen und mit offenem Herzen für die Nöte anderer zu begegnen. "Wir dürfen uns nicht in Isolation begeben", mahnte der Bischof.
ORF-Tirol: Radiogottesdienst aus dem Bischofshaus
Am Sonntag überträgt der ORF-Tirol im Rahmen seines Regionalradio-Programms den Gottesdienst mit Bischof Hermann Glettler aus dem Innsbrucker Bischofshaus (ab 10 Uhr). Diese Übertragungen sollen die Zeit bis zur langsamen Öffnung der Kirchen für öffentliche Gottesdienste ab 15. Mai überbrücken helfen.
Der Gottesdienst steht ganz im Zeichen des Gedenkens an den Tiroler Diözesanpatron Petrus Canisius, dessen Gedenktag auf den 27. April fällt. Im nächsten Jahr wird sein 500. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Grund plant die Diözese für das Jahr 2021 einige Initiativen, die durch das Wirken des großen europäischen Heiligen inspiriert sind und an diesen erinnern sollen.
Quelle: kathpress