Familienverband begrüßt Ausweitung des Familienhärteausgleichsfonds
Der "Katholische Familienverband Österreich" (KFÖ) begrüßt die am Donnerstag von der türkis-grünen Bundesregierung beschlossene Ausweitung des Familienhärteausgleichsfonds. Mit der finanziellen Aufstockung des Fonds von 30 Millionen Euro auf 60 Millionen Euro zeige die Regierung, "dass nicht nur die Wirtschaft, sondern vor allem auch Familien Unterstützung benötigen", meinte KFÖ-Präsident Alfred Trendl in einer Aussendung am Donnerstag. Trotz positiver Anpassungen beim Corona-Familienhärtefonds bleibe die KFÖ-Forderung nach einer Verdoppelung der Familienbeihilfe für die Monate März und April oder die Erhöhung des Schulstartgeldes aber aufrecht, betonte Trendl.
"Wir hatten bereits mehrere Anfragen von im Bau und Baunebengewerbe beschäftigten Eltern, die von der Winterarbeitslosigkeit direkt in eine 'Corona-Arbeitslosigkeit' wechselten", informierte Trendl. Besonders in der aktuellen Krisensituation sei es von Bedeutung auch Langzeitarbeitslose und Mindestsicherungsbezieher zu unterstützen, so der KFÖ-Präsident.
Eltern, die vor Stichtag 28. Februar bereits arbeitslos waren, waren bisher von einer Unterstützung aus dem staatlichen Familienhärtefonds ausgeschlossen. Laut Regierungsplänen sollen ab nun auch jene Familien erfasst werden, die schon vor der Coronavirus-Krise von Arbeitslosigkeit betroffen waren. Die Unterstützung wird für drei Monate gewährt; pro Kind und Monat wird es 50 Euro geben. Zudem sollen ab nun auch Menschen, die Mindestsicherung beziehen, Unterstützung erhalten können; sie waren bisher ebenfalls vom Fonds ausgeschlossen. Die Erweiterung der Kriterien und Voraussetzungen für Zahlungen aus dem Familienhärteausgleichsfonds sollen nun im Nationalrat beschlossen werden.
Kein Verständnis für "Katzian-Tausender"
"Wenn schon eine Prämie von 1.000 Euro gezahlt wird, dann gebührt sie zuerst den Eltern", sagte Trendl in Bezug auf die Forderung von Gewerkschaftsbundpräsident Wolfgang Katzian, der all jenen, die in der Krise das Haus verlassen mussten, einen steuerfreien Extra-Tausender gewähren will. Eltern stünden dieser Leistung in nichts nach und hätten "in dieser Ausnahmesituation so viele Aufgaben zu erfüllen", wie etwa Kinderbetreuung, Homeschooling oder Arbeit - egal ob zu Hause oder außer Haus ausgeübt.
"Wenn schon von 'Heldinnen des Alltags' gesprochen wird, so ist dieser Ausdruck zu allererst auf Eltern anzuwenden", stellte Trendl fest. Die Gesellschaft müsse, "gleich ob außer Haus oder zu Hause gearbeitet wird, Kinder betreut werden oder Menschen arbeitslos sind - zusammenhalten", ein Lizitieren sei dabei nicht hilfreich.
Info-Service für Eltern
Der KFÖ unterstützt Familien in Not mit einem eigens eingerichteten kostenlosen E-Mail-Beratungsservice rund um die Antragsstellung für staatlichen Familienhärteausgleichsfonds. Die E-Mail-Beratung findet via coronafamilienhilfe@familie.at statt. Informationen zu Voraussetzungen, Formularen und Einkommensgrenzen für den Härteausgleichsfonds finden Eltern auch unter auf der Familienverbands-Website unter www.familie.at/coronafamilienhilfe.
Weiters hilf der Verband Familien auch bei Fragen zu Steuern: So beraten 20 Steuerberater aus ganz Österreich bei Fragen zu Alleinverdiener- oder Alleinerzieherabsetzbetrag, Mehrkindzuschlag, Familiensteuerbonus, Absetzbarkeit von Schulgeld, Kosten für auswärtige Berufsausbildung oder Pflegekosten. Anfragen können per E-Mail an steuerinfo@familie.at gerichtet werden.
Quelle: kathpress