Wiener Ordensspitäler fahren Leistungen kontrolliert hoch
Dass in Wien der Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie vorerst überwunden scheint, spiegelt sich auch in der Arbeitsweise der Ordensspitäler der Bundeshauptstadt wider: Die insgesamt sieben gemeinnützigen Einrichtungen haben angekündigt, ihre Leistungen nun kontrolliert hochzufahren und auch wieder für Nicht-Akutpatienten zur Verfügung zu stehen. Die Sicherheitsmaßnahmen gehen allerdings weiter, ebenso bleibe man für ein denkbares erneutes erhöhtes Aufkommen von Covid-19-Fällen gerüstet, hieß es in der Mitteilung vom Montag.
In den vergangenen Krisenwochen waren auch in den Wiener Ordensspitälern alle planbaren Fälle abgewiesen worden, um Ressourcen für den Fall eines starken Andrangs von Covid-19-Patienten frei zu halten. Nun wolle man wieder "möglichst vielen Patienten zur Verfügung stehen, die unsere Hilfe brauchen", erklärte der Ordensspitäler-Sprecher und Ärztliche Direktor des Herz-Jesu Krankenhauses Manfred Greher. Für die ergriffenen Maßnahmen ersuche man um Verständnis - im Wissen, dass die Situation für viele Patienten ein ernstes Problem darstelle.
Beim nunmehrigen Hochfahren gehe man "sehr umsichtig" vor, erklärte Greher: Um Infektionen bei Patienten und Mitarbeitern vorzubeugen, sollen weiterhin nicht unbedingt notwendige soziale Kontakte vermieden und die Besuchsrechte möglichst restriktiv gehandhabt werden. Vor der Aufnahme müssen sich Patienten einem Coronavirus-Test unterziehen. Den Vollbetrieb gibt es zudem auch in den kommenden Wochen noch nicht.
Grund ist, dass die Wiener Ordensspitäler weiterhin im Krisenstab der Stadt Wien eingebunden sind. In ihnen stehen ein Fünftel aller Spitalsbetten der Bundeshauptstadt und insgesamt 70 verfügbare Intensivbetten, die noch auf knapp 100 aufgestockt werden können. Sollten bei einem denkbaren erneuten Höhepunkt der Pandemie Betten knapp werden, so könnte laut Angaben des Ordensspitäler-Sprechers Träger-übergreifend für eine zeitnahe Vermittlung von Notbetten zwischen den Häusern gesorgt werden.
Für die Notwendigkeit der verstärkten Betreuung von Covid-19-Patienten sei man jedenfalls gerüstet: Die Prozesse seien in den Häusern schon dahingehend angepasst, Mitarbeitende geschult, die Intensivbereiche massiv ausgeweitet und Beatmungsplätze geschaffen worden, so Greher.
Zu den Wiener Ordensspitälern zählen das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder (2. Bezirk), das Franziskus-Spital mit den Standorten Landstraße (3. Bezirk) und Margareten (5. Bezirk), das Herz-Jesu-Krankenhaus (3. Bezirk), das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern (6. Bezirk), das Orthopädische Spital Speising (13. Bezirk), das St. Josef Krankenhaus (13. Bezirk) sowie das Krankenhaus Göttlicher Heiland (17. Bezirk). Die sieben Spitäler mit öffentlichem Versorgungsauftrag unterscheiden sich von gewinnorientierten Privat- und Belegspitälern sowie Klinikbetreibern insofern, als bei ihnen alle Gewinne in den Unternehmen verbleiben und somit den Patienten zugutekommen.
Quelle: kathpress