Kardinal Schönborn: "Zeit des Aufatmens wird kommen"
Kardinal Christoph Schönborn hat den Menschen inmitten der Coronakrise Mut zugesprochen. Eine "Zeit des Aufatmens" werde kommen, sagte der Wiener Erzbischof am Donnerstag in seiner im ORF-Fernsehen übertragenen Morgenmesse in der Andreaskapelle des Bischofshauses am Stephansplatz. Ausdrücklich wünschte der Kardinal all jenen, die nun zu Hause sind, sei es allein oder mit der Familien, "Ausdauer und Geduld - auch miteinander und mit uns selbst". Das Vertrauen auf Gott gebe Kraft. "Wir dürfen vertrauen, der Herr geht mit uns auch in schwierigen Stunden und Zeiten", sagte Schönborn.
Mit Blick auf das in dem Gottesdienst verlesene Tagesevangelium aus der Apostelgeschichte ("Kehrt um, und tut Buße") betonte der Kardinal:
Gott straft uns nicht, sondern Gott ist barmherzig. Aber er schenkt uns diese Zeit der Umkehr, der Besinnung, damit für uns eine Zeit des Aufatmens kommt.
Die Frühmesse am Donnerstag wurde live über ORF III und einen Internet-Stream der Erzdiözese Wien übertragen. In der Andreaskapelle wird von Montag bis Samstag täglich um 8 Uhr ein Gottesdienst gefeiert. Alle diese Messen, in der Regel mit Kardinal Christoph Schönborn oder dem Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky, streamt die Erzdiözese live via YouTube (www.erzdioezese-wien.at/morgenmesselive).
Weil wegen der Schutzmaßnahme gegen die Corona-Pandemie in den Kirchen keine öffentlich zugänglichen Gottesdienste gefeiert werden können, bieten die heimischen Diözesen und auch zahlreiche Pfarrgemeinden und Klöster derzeit Live-Übertragungen via Internet an. Eine Übersicht der Angebote ist unter www.katholisch.at/corona/gottesdienste abrufbar.
Über den "Tellerrand" hinaus
In der Karwoche und zu Ostern feierten etwa zahlreiche Gläubige via Internet - und durch verschiedene Medienkooperationen auch via Radio und Video - die Gottesdienste aus der Pfarre Krems-St. Paul in Niederösterreich mit. "Wir behalten das Streaming nun bis auf Weiteres auch bei, weil die positiven Rückmeldungen zeigen, dass viele - weit über den Radius der Pfarre hinaus - die Gottesdienste mitgefeiert haben", so Pfarrer Christoph Weiss.
Durch das Streaming der Messen gehe Kirche über den "Tellerrand" der klassischen Pfarre hinaus. In den vergangenen Wochen hätten Menschen aus verschiedensten Pfarren, ja sogar aus anderen Ländern, "genauso mitgefeiert wie Menschen, die sonst zu Ostern nicht in die Kirche gehen würden", schildert Weiss in einem Bericht auf dem Onlineportal der Diözese St. Pölten. "Wer heute neugierig ist, taucht nicht persönlich in der Pfarrkirche auf, sondern schaut einfach anonym ins Internet", so der Pfarrer. (Livestreams der Pfarre abrufbar über www.krems-stpaul.at)
Quelle: kathpress