Krautwaschl lobt Regierung und erwartet Normalisierung auch für Kirche
Bischof Wilhelm Krautwaschl hat das bisherige Agieren der Regierung in der Corona-Krise gewürdigt, aber auch gleichzeitig eingemahnt, dass die geplanten Schritten zur Normalisierung auch das kirchliche Leben umfassen müssen. Das ist die Generallinie, die der Grazer Bischof in Interviews mit drei steirischen Zeitungen am Ostersonntag mit je unterschiedlicher Akzentuierung dargelegt hat.
"Ich möchte Danke sagen, dass die Bundesregierung versucht, mit aller gebotenen Achtung der Würde des Menschen mit dieser Krise umzugehen", so Krautwaschl in der steirischen Ausgabe der "Kronen Zeitung", der gleichzeitig festhielt, dass auch die Kirche "einen Gutteil zum Gelingen beigetragen" habe "durch unsere Art und Weise, wie wir das mitgetragen haben".
Die "durchwegs gute Arbeit" würdigte der steirische Bischof auch im Interview mit dem "Grazer", hielt aber fest: "Traurig macht mich, dass die Maßnahmen rund um Ostern bislang weitestgehend unter dem touristischen Aspekt kommuniziert wurden; dass wir als Kirche Wesentliches zur derzeitigen Situation mit vielen Schmerzen beitragen, ist bislang nicht kommuniziert worden." Daher werde man gemeinsam mit der Regierung einen "Stufenplan" für die Gottesdienste erarbeiten, denn: "Wenn nunmehr die Baumärkte öffnen dürfen, aber Kirchen nicht feiern könn(t)en, dann ist das unbefriedigend."
Im Blick auf die Abwägung zwischen dem Schutz von gefährdeten Personengruppen vor einer Coronainfektion und den dadurch bedingten Auswirkungen auf die Wirtschaft meinte Krautwaschl, "dass die Entscheidungsträger beide Elemente mit sehr viel Wachheit wahrnehmen". Er, Krautwaschl, fände dabei das "Wiedererstarken der Sozialpartnerschaft" spannend. "Vielleicht können wir uns davon etwas bewahren, nämlich, dass wir eine Sache aus mehreren Blickwinkeln betrachten müssen, damit es uns allen gut geht", so Krautwaschl im Interview mit der "Kleinen Zeitung".
Quelle: kathpress