Krisenstab der Diözese St. Pölten im Dienst von Pandemie-Opfern
Die Diözese St. Pölten erweitert ihre Hilfsangebote für all jene Menschen, die durch die Corona-Pandemie in eine akute Notsituation geraten sind. Ein Krisenstab der Diözese tage in dieser Angelegenheit regelmäßig, heißt es in einer Aussendung am Mittwoch. Im Blick auf Kirchenbeiträge und die Ausfallsunterstützung kirchlicher Bildungseinrichtungen seien die zuständigen kirchlichen Stellen angewiesen, "in bewährter Weise einzelfall- und lösungsorientiert zu arbeiten".
Bischof Alois Schwarz hielt in der Aussendung fest: "Nur ein solidarisches Miteinander bringt uns durch die Krise." Der Beitrag der Diözese St. Pölten zur "Corona-Million" für den Caritas-Nothilfefonds bilde den Kern der Bemühungen, sei nicht aber deren Grenze. Schwarz möchte, dass auch sämtliche Spendenaufrufe in den Fernsehübertragungen von Osterfeierlichkeiten dem Nothilfefonds zugute kommen.
Gleichzeitig müsse auch die Diözese St. Pölten die Finanz- und Wirtschaftslage im Blick behalten. Als Dienstgeberin hunderter Menschen sowie als verlässlicher Partner und Auftraggeber für Klein- und Mittelbetriebe müsse vorausschauend und stabil geplant werden, hieß es weiter. Die Kirchenleitung sei jedenfalls bemüht, jeden einzelnen der eigenen Arbeitsplätze zu halten. Die Diözese informierte über eine umfangreiche Homeoffice-Regelung für Mitarbeiter, über die Freistellung gefährdeter Risikopersonen, genaue Sicherheitsvorschriften für die Benützung gemeinsamer Bereiche und eine erweiterte Betriebsvereinbarung hinsichtlich Urlaub und geleisteter Arbeitszeit.
Der Großteil der Ausgaben sowie die gesamte Mitarbeiter- und Priestervergütung werde über den Kirchenbeitrag abgedeckt. Die Diözese St. Pölten sorgt für eine breite seelsorgliche Infrastruktur mit einem Netzwerk aus 422 Pfarren, 380 Priestern sowie 541 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und bilanziere jährlich ausgeglichen. Kirchliches Vermögen in Form von land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen sowie die Vielzahl historischer Kirchengebäude sorgten nicht für jederzeit verfügbares Geld "und stellen hier keine Entlastung dar - im Gegenteil", wies Bischof Schwarz hin. Es seien auch große Rücklagen für die Priestervorsorge nötig, da Priester nicht im staatlichen Pensionssystem abgebildet werden. "Mein großer Dank gilt unserer starken Solidargemeinschaft aus Kirchenbeitragsleistenden, die mit uns gemeinsam diese Zeit durchstehen", betonte Schwarz.
Breite Palette an Hilfe in der Krise
Das breite Angebot kirchlicher Einrichtungen - von der Caritas über die Telefonseelsorge, digitale Beratungs- und Bildungsangebote bis hin zur Nachbarschaftshilfe - stehe in Corona-Zeiten nicht still, informierte die Diözese:
Die Telefonseelsorge wurde aufgestockt, die Beratungseinrichtungen der Caritas sowie die Betriebsseelsorge im Dienst für Arbeitslose weiten ihr Angebot auf online- und telefonische Beratung aus. Die Krankenhausseelsorge sei wie auch die Betreuung in Senioren- und Altenheimen weiterhin im Einsatz.
Auch die besonders vom Versammlungsverbot betroffenen Pfarrgemeinden bemühten sich, für die Menschen erreichbar zu sein, spirituelle und seelsorgliche Angebote zu schaffen und das soziale Netz belastbar zu halten. Bischof Schwarz bat in einem Schreiben an die Priester, telefonisch oder über die neuen Medien erreichbar zu bleiben und seelsorgerisch kreativ zu sein.
Quelle: kathpress