Politik und Religionen rufen zum Feiern daheim auf
Die katholische und evangelische Kirche aber auch die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) haben am Mittwoch in Kärnten an die Gläubigen appelliert, sich an den kommenden Feiertagen an die Ausgangsbeschränkungen wegen des Coronavirus zu halten. In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser, Bischof Josef Marketz, Superintendent Manfred Sauer und Esad Memic, Vorsitzender des Schurarat der Islamischen Glaubensgemeinschaft, unterstrichen, die Anordnungen der Behörden ernst zu nehmen und sich und andere zu schützen. Die entscheidenden Tage stünden bevor, ob es gelinge, die Pandemie einzudämmen.
"Mit dieser gemeinsamen Pressekonferenz wollen wir die gute Zusammenarbeit der Glaubensgemeinschaften mit der Politik in Kärnten sichtbar machen", betonte Landeshauptmann Kaiser:
Alle Gläubigen müssen ihre Feste und Rituale anders begehen, als sie es gewohnt sind. Das Miteinander wird in einer völlig neuen Intensität und Qualität gelebt, wie es vorher noch nie gelebt worden ist.
Die Osterfeiertage seien entscheidend für die nahe Zukunft und für die Rücknahme der Einschränkungen. "Der eingeschlagene Weg ist richtig, das zeigen die Zahlen. Wir alle haben es in der Hand, ob sich die positive Entwicklung fortsetzt und ich ersuche Sie alle, mit zu helfen", so der Appell Kaisers.
"Jetzt können wir unsere Nächstenliebe ausdrücken, indem wir unser und das Leben anderer nicht gefährden", so Bischof Marketz. Er forderte weiterhin Konsequenz von den Mitmenschen ein, ebenso Vertrauen und Glauben:
Wir müssen vertrauen und glauben. Da gehört auch dazu, den Experten, den Krisenstäben und der Regierung zu vertrauen.
Die Kirche selbst habe in dieser Krisensituation, um die Menschen seelisch aufzurichten, neue Medien entdeckt, neue Wege gefunden, um die Gläubigen anzusprechen, um sie zu betreuen und zu begleiten. "Ich weiß, die Krise dauert länger als ein dreitägiges Osterfest. Aber es gibt Licht, es wird Leben geben - das wollen wir den Christen vermitteln", sagte Marketz.
"Bleiben wir konsequent, bleiben wir vorsichtig und behutsam", appellierte auch Superintendent Sauer. Die Not lehre zu beten und so habe diese Krise laut Sauer auch zu einer neuen Nähe geführt. "Wir versuchen, die Menschen zu ermutigen, ihnen geistige Nahrung zu geben, denn der Mensch lebt nicht von Brot alleine. Dafür nutzen wir neue Medien und bleiben mit den Gläubigen in Kontakt", so der Superintendent.
Esad Memic von der Islamischen Glaubensgemeinschaft wünschte zum einen allen Christen ein schönes Osterfest und sprach zum anderen den bevorstehenden Fastenmonat Ramadan an, der am 23. April beginnt und am 23. Mai endet. "Es ist gerade jetzt sehr wichtig, bleiben wir solidarisch, schützen wir einander und andere. Unsere Moscheen bleiben geschlossen. Bleiben Sie zu Hause, feiern und beten Sie zu Hause. Wir werden uns für unsere Gebete via Telefon oder Facebook treffen!", so seine Botschaft an die Muslime im Land.
Quelle: kathpress