Caritas und "Krone" starten Initiative für Mitmenschlichkeit
Angesichts der Corona-Krise starten Caritas und "Kronen Zeitung" die Initiative "füreinand'-Community", die sich um mehr Menschlichkeit bemüht und der Einsamkeit den Kampf ansagt: Die Hilfsaktion bringt hilfsbereite Menschen ab sofort mit jenen zusammen, die Hilfe suchen, erläuterte die Caritas am Montag in einer Aussendung. "Noch nie war es so einfach und unkompliziert, zu helfen - von Zuhause aus. Im Wohnzimmer. Am Telefon", beschreibt Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien, das füreinand'-Prinzip.
Mit verschiedenen Missionen soll ab sofort Akuthilfe geleistet und der Zusammenhalt in Zeiten von Corona gestärkt werden: So etwa im Rahmen der Mission "Nachbarschafft näht Österreich", die Nasen-Mund-Masken herstellt, damit alle Menschen in Österreich eine Maske erhalten.
Außerdem will die Community möglichst vielen älteren Menschen mit einer Kinderzeichnung für das bevorstehende Osterfest eine Freude bereiten. "Wir haben in den vergangenen Tagen gespürt, dass die Corona-Krise uns als Gesellschaft insgesamt vor große Herausforderungen stellt. Sie betrifft jede und jeden Einzelnen von uns, sie löst aber auch eine enorme Welle der Hilfsbereitschaft in unserem Land aus. Und genau hier setzt füreinand' jetzt an. Wir wollen das Mitmenschliche in unserem Land stärken - während der aktuellen Krise und für die Zeit danach", so Schwertner.
"Plaudernetz" verbindet Menschen
Einer aktuellen Gallup-Umfrage zufolge ist die Zustimmung der Bevölkerung zu den Social-Distancing-Maßnahmen der Regierung noch immer groß. Doch groß sei demnach in Zeiten der Isolation auch die Sehnsucht nach sozialen Kontakten und Gesprächen mit Freunden und Bekannten. Caritas-Präsident Michael Landau:
Wir müssen das Corona-Virus isolieren, nicht aber die Menschen, die von den Auswirkungen betroffen sind. Mit der Mission 'Plaudernetz' bekämpfen wir die Einsamkeit. Wenn wir nicht beim Wirten, im Caféhaus, an der Bushaltestelle oder im Park plaudern können, dann machen wir das eben am Telefon.
Keine Krisen-Hotline oder Notfall-Nummer
Unter der Nummer 05/1776-100 könne man nicht nur Krisen- oder Notfall-Hilfe bekommen, viel mehr sollen Menschen, die gerne jemanden zum Reden hätten, nach dem Zufallsprinzip telefonisch mit einer Person, die sich als Gesprächspartner auf www.fuereinand.at oder www.plaudernetz.at angemeldet hat, verbunden werden. Im ersten Schritt sind täglich von 12 bis 20 Uhr Menschen zum Plaudern füreinander da. Landau:
Gerade in Zeiten, in denen wir zueinander Abstand halten sollen, müssen wir füreinand' da sein. Das Corona-Virus bekämpfen wir mit körperlicher Distanz. Seine Folgen nur mit Zusammenhalt und Zuversicht.
"In Zeiten der Corona-Krise sind wir angehalten, unsere sozialen Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Für viele Menschen heißt das aber auch, dass sie jetzt gar keine Kontakte mehr haben - niemanden, der ihnen zuhört und mit dem sie reden können. Das sind viele ältere Menschen, aber auch mehr junge Menschen als wir vielleicht für möglich halten. Mit der Mission Plaudernetz bringen wir Menschen zusammen, die füreinand' da sein und einander Hoffnung und Zuversicht schenken wollen", so "Krone"-Ombudsfrau Barbara Stöckl.
Bundespräsident Alexander van der Bellen war einer der ersten, die füreinand' unterstützen: "Die Krise zeigt uns, wie wertvoll und wichtig wir füreinander sind. Im ganzen Land entstehen jetzt Initiativen, die den Zusammenhalt stärken. Lassen Sie uns gemeinsam auf jene schauen, denen es nicht so gut geht. Machen auch Sie mit: Gemeinsam für Mitmenschlichkeit", so der Bundespräsident auf seiner facebook Seite. Auch Bloggerin Dariadaria, Kabarettist Klaus Eckel, Schauspielerin Alma Hasun und "Bergdoktor" Hans Sigl waren sofort von füreinand' begeistert und haben sich bereits angemeldet. Schwertner:
Es ist großartig, was wir gemeinsam dank der Unterstützung der "Kronen Zeitung" und Magenta auf die Beine gestellt haben und ich freue mich, dass wir trotz physischer Distanz, Menschen einander näherbringen können - mit füreinand' und seiner ersten Mission Plaudernetz.
Auf der Website www.fuereinand.at wird es laufend neue Missionen und Aktionen geben, an denen man einfach und unkompliziert teilnehmen kann. Alle Infos zum Plaudernetz gibt es unter www.plaudernetz.at
(Spendenkonto: Erste Bank; IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560; BIC: GIBAATWWXXX; Kennwort: Corona Nothilfe)
Quelle: kathpress