Ostern: Diözesen setzen Leitlinien der Bischofskonferenz um
In den heimischen Diözesen wird derzeit daran gearbeit, die Richtlinien der Österreichischen Bischofskonferenz für den je eigenen Bereich umzusetzen bzw. zusätzlich auch auf lokale Gegebenheiten anzupassen. Einige Diözesen haben inzwischen auch bereits entsprechende verpflichtende Anweisungen erlassen. Die liturgischen Feiern am Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag und in der Osternacht können laut Bischofskonferenz Priester, die einer Gemeinde vorstehen, mit einer kleinen Gruppe von vier Personen, in der niemand der Risikogruppe angehören darf und jeder gesund sein muss, stellvertretend für die ganze Gemeinde feiern. Die Zugänge zur Kirche sind während der Liturgie verschlossen zu halten, sodass für diese Zeit kein Zutritt für einen nicht von vornherein bestimmten Personenkreis besteht.
Die Gottesdienste in der Karwoche und zu Ostern seien ausschließlich nach diesen Leitlinien zu feiern, hielt dazu etwa der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics für seine Diözese fest. Alle Arten von Sonderwegen (z. B. im Zusammenhang mit Palmweihe, Speisensegnung oder Auferstehungsprozession) seien ausnahmslos zu unterlassen. Die Seelsorger seien angewiesen, "jeglichen geistlichen Aktionismus oder Populismus zu vermeiden".
Zsifkovics wörtlich: "Die stark steigende Zahl der Infizierten in Österreich, unter denen auch bereits Priester sind, und die große Zahl der infolge des Corona-Virus verstorbenen Priester in Italien sollte wohl auch die letzten Zweifler unter uns dazu bewegen, diese Pandemie und die Maßnahmen dagegen endlich ernst zu nehmen."
Die Corona-Krise betrifft in der Diözese Eisenstadt auch ganz massiv die zahlreichen (abgesagten) Aktivitäten im Jubiläumsjahr "60 Jahre Diözese Eisenstadt". U.a. wurde auch das für 1. Juni (Pfingsmontag) geplante Diözesanfest wie zahlreiche andere Großveranstaltungen verschoben und auf Pfingstmontag, den 24. Mai 2021, verlegt.
Ebenfalls festgesetzt wurde vom Eisenstädter Bischof, dass die Termine für Erstkommunion und Firmung in den Pfarren auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben sind. Wann dieser spätere Zeitpunkt frühestens sein kann, hänge von der Entscheidung der Behörden ab, ab wann wieder reguläre Versammlungen stattfinden können.
Unsere aktuellen Corona-Dossiers
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Kärnten: Osterfeuersegnungen "ersatzlos zu streichen"
Da öffentliche Gottesdienste und Versammlungen aller Art ausgesetzt sind, dürfen Gottesdienst-, Andachts- und Anbetungszeiten auch nicht öffentlich, etwa auf der Website oder im Pfarrblatt, verlautbart werden, heißt es in dem Schreiben, das dieser Tage in Kärnten von Generalvikar Johann Sedlmaier an alle Pfarren und kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erging. Ausdrücklich wies der Generalvikar darauf hin, dass auch Palmprozessionen und Speisensegnungen im Freien dem Versammlungsverbot unterliegen und daher nicht stattfinden dürfen. Außerdem seien Osterfeuersegnungen heuer "ersatzlos zu streichen". Das Osterfeuer sei heuer die Kerze, die am Karsamstag am Abend zu Hause entzündet werde. Firm- und Erstkommuniontermine wurden in Kärnten vorerst bis 29. Mai ausgesetzt.
Diözese Linz: Keine Firmungen bis Schulschluss
Die Diözese Linz hat bereits alle Firmtermine bis Schulschluss abgesagt. Aufgrund der unklaren Situation sei eine seriöse Terminplanung auch im Mai und Juni nicht wirklich möglich, hieß es in einer Aussendung. Deshalb würden bis zum Schulschluss keine Firmungen stattfinden. Sobald absehbar ist, dass größere Versammlungen und damit auch kirchliche Feiern wieder stattfinden dürfen, würden die Firmtermine neu festgesetzt. Dabei gebe es im Prinzip zwei Möglichkeiten, hielt die Diözese fest: die Verschiebung der Feier auf den Sommer bzw. Herbst oder die Einbeziehung der Jugendlichen dieses Jahrgangs in die Feier des nächsten Jahres.
Graz: Zuerst alle Requien nachholen
Die Diözese Graz-Seckau hat ebenfalls gleich einen Ausblick auf Nach-Corona-Zeiten veröffentlicht. Sobald wieder öffentliche Gottesdienste möglich sind, sollten zuerst alle Requien nachgeholt werden, hieß es dieser Tage in einer Aussendung. Aufgeschobene Taufen könnten dann durchaus im Rahmen von Sonntagsmessen stattfinden; sie seien ja das Zeichen der Aufnahme in die Gemeinde. Trauungen würden so neu geplant, dass die Brautleute sich gut auf das Ehesakrament vorbereiten können.
Erstkommunionen und Firmungen würden, sofern das die Rahmenbedingungen zulassen, ab dem Herbst nachgeholt. Bischof Wilhelm und andere Firmspender würden demnach am Ende der Sommerferien in größeren Kirchen das Firmsakrament spenden.
Medien-Gottesdienste und Hauskirche
In allen Aussendungen der Diözesen werden die Gläubigen ermutigt, die Gottesdienste in der Karwoche und zu Ostern via Medien mitzufeiern bzw. zu Hause eigene Feiern abzuhalten. Dafür wurden und werden in allen Diözesen entsprechende Behelfe erarbeitet, die der Bevölkerung zum Teil postalisch zugestellt werden, über Kirchenzeitungen verbreitet oder im Internet abrufbar sind. Jede Diözese hat auf ihrer Website einen entsprechenden, leicht zu findenden Bereich eingerichtet. Eine Übersicht über die vielfältigen Angebote bietet auch die österreichweite Website der katholischen Kirche www.katholisch.at/corona.
Quelle: kathpress