Wien: Tagung beleuchtet Situation von Menschenhandel Betroffener
Mit einer hochkarätig besetzten Tagung an der Universität Wien soll die Situation von Menschenhandel Betroffener beleuchtet und der Einsatz Österreichs gegen Menschenhandel kritisch erhoben werden. Die Tagung "Betroffene von Menschenhandel. Unsichtbar oder TrägerInnen von Rechten?" findet am kommenden Dienstag, 6. November, im Juridicum (Schottenbastei 10-16, 1010 Wien) statt. Ausgerichtet wird die Tagung von der "Plattform gegen Ausbeutung und Menschenhandel" gemeinsam mit der rechtswissenschaftlichen Fakultät.
Die "Plattform gegen Ausbeutung und Menschenhandel" ging aus einer Initiative des Salvatorianer-Missionsprokurators Lukas Korosec mit Unterstützung von Barbara Filek von der Wiener Pfarrcaritas hervor. Unterstützt wird die Tagung außerdem von den Ordensgemeinschaften Österreich sowie von der Vinzenz Gruppe.
Am Vormittag stehen vier Impulsreferate zu verschiedenen Formen von Ausbeutung im Kontext von Menschenhandel auf dem Programm. Am Nachmittag findet eine Podiumsdiskussion zum Thema "Unterstützung und Rechte für Betroffene von Menschenhandel auch ohne Strafverfolgung" statt. Daran nehmen laut Programm die EU-Fachreferentin Valeria Galanti, Helmut Sax vom Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte, Irakli Chkonia als Vertreter einer NGO, die sich für den Schutz und die Begleitung von Opfern von Menschenhandel einsetzt, sowie die Vorsitzende der "Plattform gegen Ausbeutung und Menschenhandel", Katharina Beclin, teil.
Am Nachmittag soll außerdem die Situation in Österreich zunächst kritisch gewürdigt werden und schließlich offene Punkte zur Verbesserung des Schutzes für Betroffene von Menschenhandel benannt werden. Dazu zählt laut "Kathpress" vorliegenden Informationen auch die Kritik an einer nur mangelhaften Umsetzung der von Österreich ratifizierten Europaratskonvention zur Bekämpfung von Menschenhandel. Demnach stehe der Zugang zu kurzfristigem wie längerfristigem Schutz - anders als in der Konvention vorgesehen - in Österreich derzeit nur jenen Personen zu, die bereit und in der Lage sind, in einem Strafverfahren als Zeugen auszusagen.
Die "Plattform gegen Ausbeutung und Menschenhandel" ging aus einer Initiative des Salvatorianer-Missionsprokurators Lukas Korosec mit Unterstützung von Barbara Filek von der Wiener Pfarrcaritas hervor. Mitglieder sind u.a. die Caritas der Erzdiözese Wien, die Salvatorianer, die Ordens-Initiative "SOLWODI Österreich", die Steyler Missionsschwestern, die evangelische Diakonie-Initiative "Herzwerk", die Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Rechte der Kinder vor sexueller Ausbeutung ECPAT, der Katholische Akademikerverband Wien, die Katholische Frauenbewegung und weitere NGOs. (Infos, Programm und Anmeldung: www.gegenmenschenhandel.at)
Quelle: kathpress