Helm für bessere Lösung für von Abschiebung bedrohte Lehrlinge
Für jene Flüchtlinge, die in Österreich eine Lehre begonnen haben und von einer Abschiebung bedroht sind, muss es bessere Lösungen geben. Das hat der neue Abt von Stift Rein, Philipp Helm, eingemahnt. Im Interview mit der "Kleinen Zeitung" (Sonntag) nahm Helm u.a. zur Flüchtlingsfrage und zur Situation von Kirche und Glaube in Österreich Stellung. Er persönlich könne jene Menschen verstehen, die sich für Flüchtlinge einsetzen, genauso aber verstehe er auch jene, die Angst haben. "Hier müssen wir versuchen, eine Annäherung zu schaffen", so Helm wörtlich.
Im Stift Rein seien mehrere Flüchtlinge untergebracht, wobei in erster Linie die Caritas die Menschen betreut. Zusätzlich gebe es einige Brüder, die sich im Flüchtlingsbereich engagieren, so der Abt.
Helm zeigte sich weiters überzeugt, dass der Glaube in Österreich an sich nicht weniger geworden sei, nur der Umgang habe sich gewandelt. "Wir haben ein wenig verlernt, unseren Glauben zu zeigen." Taufe, Firmung, Ehe oder Beerdigungen seien nach wie vor wichtige Ausdrucksformen. An diesen Wendepunkten des Lebens spüre man die Sehnsucht nach religiöser Begleitung, zugleich aber auch die "Unfähigkeit, mit diesen Ritualen umzugehen", so Helm und weiter: "Außerdem merken wir bei den Erstkommunionkindern, wie schwierig es geworden ist, Glaubenswissen weiterzugeben." Die Weitergabe von religiösem Wissen innerhalb der Familie sei fast völlig verschwunden.
Hinsichtlich einer besseren Verständlichkeit der religiösen Sprache ortete der neue Abt durchaus Verbesserungspotenzial, mindestens genauso wichtig sei in Zukunft aber "das ganz persönliche Zeugnis jedes Christen".
Mit einem festlichen Gottesdienst wurde am Sonntagnachmittag der neue Abt des Stiftes Rein, P. Philipp Helm wurde am Sonntag zum 58. Abt des ältesten, durchgehend bestehenden Zisterzienserklosters der Welt geweiht. Die Abtbenediktion nahm der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl vor.
Quelle: kathpress