Schönborn: "Erschütternde Berichte" Jugendlicher bei der Synode
Die Teilnehmer an der noch bis Sonntag währenden Bischofssynode haben in Rom viele Erfahrungen und Sorgen junger Menschen gehört, darunter "erschütternde Berichte über Jugendarbeitslosigkeit, Armut, fehlende Lebenschancen". Wie der Wiener Erzbischof und Synodenteilnehmer Kardinal Christoph Schönborn in seiner wöchentlichen Kolumne in der Gratiszeitung "Heute" (Donnerstag-Ausgabe) hinzufügte, habe er aber auch beeindruckende Beispiele vernommen, "wie sie sich für eine gerechtere Welt einsetzen, ihren Glauben mutig leben und daraus Kraft schöpfen".
Krieg, Korruption und schamlose Ausbeutung würden in vielen Teilen der Welt jungen Menschen die Chancen und oft auch das Leben rauben, schrieb Schönborn. "Flucht und Migration sind dann für viele der einzige Ausweg." Angesichts dessen komme es vor allem darauf an, "jungen Menschen vor Ort zu helfen, damit sie nicht flüchten und in ihrer Heimat für eine gerechtere Zukunft arbeiten können".
Seit drei Wochen sind die Beratungen von Jugendlichen aus der ganzen Welt gemeinsam mit dem Papst, mit Bischöfen und Experten bei der Synode über "Jugend, Glaube und Berufungsunterscheidung" im Gang. Dabei wird laut dem Kardinal ein buntes und vielfältiges Bild über Chancen, Hoffnungen und Schwierigkeiten junger Menschen gezeichnet. "Es sieht in Pakistan anders aus als in Österreich, in Afrika anders als in den USA." Und doch gibt es nach der Einschätzung Schönborns mehr Gemeinsames als Trennendes - die große Bedeutung der Familie, die Loslösung von zuhause, Ausbildung und Berufswahl, die "Entdeckung der Liebe" und der Wunsch, eine eigene Familie zu gründen.
Quelle: kathpress