Neuer KAÖ-Präsident Wimmer: Glauben in Europa präsent halten
"In Europa ist es wichtig, den Glauben in der Gesellschaft präsent zu halten": Zu dieser Herausforderung gehört nach Überzeugung des neuen Präsidenten der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Leopold Wimmer, auch, "auf aggressive Angriffe zu reagieren, die gläubige Menschen als 'dumm' oder Ähnliches darstellen". Einerseits gelte es Spiritualität, Glaube und Gemeinschaft zu stärken, andererseits christliche Werthaltungen in die Gesellschaft einzubringen, so Wimmer im Gespräch mit der Kooperationsredaktion der österreichischen Kirchenzeitungen. Als Beispiele dafür, dass Glaube bedeutet, Solidarität zu zeigen, also tätige christliche Nächstenliebe, nannte er Spendenaktionen wie "Sei so frei" oder den "Familienfasttag" sowie viele Aktivitäten der Katholischen Jugend.
Leopold Wimmer war bei der jüngsten KAÖ-Konferenz am Wochenende zum Nachfolger von Gerda Schaffelhofer gewählt worden und bildet nun mit den Vizepräsidenten Madga Krön und Armin Haiderer die neue Spitze der offiziellen katholischen Laienorganisation. "Wir müssen generell in einer Gesellschaft, die zunehmend plural und zum Teil auch säkularisiert ist, den Glauben zur Sprache bringen und den Menschen zeigen, dass der Glaube eine Bereicherung für das Leben ist", betonte Wimmer im Interview. Dabei komme es weniger auf die Funktion des KAÖ-Präsidenten an als vielmehr auf die Tausenden in der Katholischen Aktion Engagierten. Auch Papst Franziskus sei "ein großes Geschenk für die Kirche, wenn es darum geht, den Glauben wieder ins Gespräch zu bringen".
Das traditionell große Engagement der KAÖ im gesellschaftspolitischen Bereich möchte Wimmer auf eine möglichst breite Basis stellen, wie er ankündigte. Stellungnahmen sollten gemeinsam vorbereitet und dann der Öffentlichkeit mit einer gemeinsamen Meinung vermittelt werden. Aktuell berate die KAÖ vor dem Hintergrund der Enzyklika "Laudato si" über eine ökosoziale Steuerreform. Bei kurzfristig notwendigen Stellungnahmen meine er aufgrund seiner langjährigen Erfahrung "einigermaßen zu wissen, was man im Namen der KAÖ sagen kann", so Wimmer, "auch wenn ich mir der Bandbreite der Meinungen bewusst bin".
In der Beziehung zu den Bischöfen, die die Wahl des neuen KAÖ-Präsidiums erst bestätigen müssen, setze er auf "Dialog, viele Gespräche und auch das Abstimmen von Zielsetzungen", erklärte Wimmer.
Es geht mir darum, das gute Miteinander unter Achtung der jeweiligen Zuständigkeiten fortzusetzen.
Leopold Wimmer (65) stammt aus dem Waldviertel. Er studierte Physik an der Technischen Universität Wien, war dort Assistent und später in der IT- und Telekommunikationsbranche tätig. 1993 wechselte er zur Caritas St. Pölten und war bis Ende Mai 2018 deren Wirtschaftsleiter. Seit 1990 ist Wimmer Vorsitzender der Katholischen Männerbewegung der Diözese St. Pölten, seit 2008 zudem Vorsitzender der Katholischen Männerbewegung Österreichs (KMBÖ). Wimmer ist seit 43 Jahren verheiratet und zweifacher Vater und Großvater.
Quelle: kathpress