Wien: FPÖ-Sozialministerin besucht Caritas-Jugendeinrichtung
Caritas-Präsident Michael Landau und FPÖ-Sozialministerin Beate Hartinger-Klein haben bekräftigt, sich auch künftig gemeinsam für junge Menschen ohne Job und Ausbildung einsetzen zu wollen. Konkret unterstützt das Sozialministerium etwa die Jugend-Werkstätte "reStart" der Caritas Wien alle zwei Jahre mit einer halben Million Euro. Bei einem Besuch in der Einrichtung bekannte sich Hartinger-Klein am Donnerstag zur weiteren Zukunft des Projekts. Caritas-Präsident Michael Landau zeigte sich "froh über die Ansage, diese Hilfe für die betroffenen Jugendlichen gut weiterführen zu können".
Er sei dankbar für die Zusammenarbeit mit dem Sozialministerium an den unterschiedlichen Stellen, so Landau: "Projekte wie diese machen deutlich: Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist eine Verantwortung, die von Politik und Zivilgesellschaft am besten gemeinsam wahrgenommen werden kann." Besorgt zeigte er sich allerdings über die Zukunft der Mindestsicherung. Bei der Mindestsicherung dürfe nicht gespart werden, denn sie sei nicht nur das letzte soziale Netz, auf das gerade Kinder und Jugendliche so dringend angewiesen seien, sondern auch Sprungbrett ins Erwerbsleben. Jedwede Reform müsse daher an den Bedürfnissen der Menschen orientiert sein.
Das "reStart" richtet sich an Jugendliche von 15 bis 19 Jahren, die nicht mehr schulpflichtig und in keinerlei Ausbildung, Arbeitsprojekt oder Kursmaßnahmen sind. Sie verarbeiten dort Materialien, die oft als Müll angesehen werden zu neuen Produkten, die in Folge in Caritas-Shops verkauft werden. 2017 arbeiteten in der Einrichtung 270 Jugendliche, erklärte Claudia Amsz, Gruppenleiterin für den Bereich Jugend und Familie der Caritas.
Mit der Werkstätte will die Organisation Jugendliche abholen, die bislang den Schritt in eine Ausbildung oder auf den Arbeitsmarkt nicht geschafft haben, erläuterte der Caritas-Präsident. Die Erfahrung zeige, diesen Jugendlichen fehle es nicht an Motivation, ihre Lebenssituation sei allerdings so schwierig, "dass das Andocken an bestehende Angebote einfach eine zu große Hürde darstellt". Häufig seien es äußere Umstände - schwierige familiäre Verhältnisse, Brüche im Bildungsweg, Gewalterfahrungen, Wohnungslosigkeit oder psychische Erkrankungen -, die einem Eintritt ins Arbeitsleben im Wege stünden. Die Einrichtung betreue vielfach Jugendliche, "denen bislang vermittelt wurde, dass sie zu den Verlierern gehören", so Landau.
In den von der Caritas betriebenen Werkstätten versuchen Sozialarbeiter deshalb, über Erfolgserlebnisse und positives Feedback den Selbstwert der Jugendlichen aufzubauen. Das helfe dabei, vergangene Frustrationen und schlechte Erfahrungen hinter sich zu lassen und wieder Vertrauen in die eigene Zukunft zu gewinnen, erläuterte der Caritas-Präsident.
Quelle: kathpress