Österreichische Ordensstiftung übernimmt zwei weitere Schulen
Als Erfolg erweist sich die gemeinsame Stiftung, die 200 österreichische Männer- und Frauenorden vor zwei Jahren zum Zweck der gemeinsamen Vermögensverwaltung eingerichtet haben: Der Erhalt von bereits fünf katholischen Privatschulen sei auf diese Form gegenseitiger Hilfe gesichert worden, hieß es in einem Bericht der "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN, 16. Oktober). Laut den Worten von Stiftungsvorstand Peter Bohynik, zugleich Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften, hätten mittlerweile auch andere Länder Interesse an der Funktionsweise dieser katholischen Stiftung gezeigt.
Dem im Sommer 2016 gestarteten "Institut Österreichischer Orden" können bewegliche und unbewegliche Vermögenswerte - Immobilien, jedoch auch Schriften, Objekte und Sammlungen - geschenkt werden, woraufhin diese dann im Sinne der Orden wirtschaftlich nachhaltig verwaltet werden. Über die Aufnahme in die Stiftung entscheidet das Kuratorium in Abstimmung mit dem Vorstand. Das Institut ist eine kirchliche Rechtsperson und Körperschaft öffentlichen Rechts. Es übernimmt Ordenswerte, damit diese weiterhin und auch langfristig der Sendung der Orden dienen statt von Investoren von außen übernommen zu werden.
Laut OÖN hat die Stiftung in den vergangenen Monaten mit dem Elisabethinum in St. Johann und dem Privatmissionsgymnasium St. Rupert in Bischofshofen zwei neue Schulen übernommen. Drei befanden sich bereits zuvor im Institut: Die Mary Ward Schulen in St. Pölten und Krems, sowie das Schulzentrum Sacre Coeur in Graz. Gemeinsam haben alle Schulen, dass sie von ihren Betreibern - jeweils Ordensgemeinschaften - nicht mehr geführt werden könnten, aus finanziellen Gründen oder auch weil es nicht mehr ausreichend Ordenspersonal gab. Werden der Stiftung Schulen geschenkt, übernimmt stets die Vereinigung der Ordensschulen Österreichs (VOSÖ) den Schulbetrieb.
"Die Stiftung wurde gegründet, damit Vermögenswerte in Ordenshand bleiben", erklärte Bohynik. Die Weiterführung der Schulen im Sinne der Orden sei im Statut festgeschrieben. Dabei würden aber nicht alle Liegenschaften übernommen, sondern nur jene, die auch wirtschaftlich führbar sind. "Wir prüfen die Liegenschaft. Wie sieht es mit Investitionen aus? Wie mit der Vermarktung?" Die Prüfverfahren würden teils bis zu einem Jahr dauern - prinzipiell unrentable Objekte würden nicht aufgenommen.
Oberstes Organ des Instituts ist die Gründerversammlung. Die laufende Geschäftsführung obliegt dem Vorstand, der vom Kuratorium kontrolliert wird. Mitglieder des Kuratoriums sind u.a. Altabt Christian Haidinger, Vorsitzender der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs, und Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs.
Quelle: kathpress