"Jugend Eine Welt" an Wirtschaft: In armen Ländern investieren
Wirtschaftsunternehmen, die unter Wahrung höchster sozialer, ökologischer und menschenrechtlicher Standards in armen Ländern investieren und damit Arbeitsplätze schaffen, spielen laut "Jugend Eine Welt" eine "signifikante Rolle" für die weltweite Armutsbekämpfung. Als "Key Player" fielen sie beim Bestreben der UNO, extreme Armut vollständig bis zum Jahr 2030 zu beseitigen, besonders ins Gewicht, erläuterte das Hilfswerk in einer Aussendung am Dienstag anlässlich des "Internationalen Tags für die Beseitigung von Armut" am 17. Oktober.
Klar davon ausgenommen seien Betriebe, die Gewinn auf Basis von Ausbeutung von Menschen und Natur erwirtschafteten, sagte "Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. Eine menschen- und umweltfreundliche Wirtschaft brauche vielmehr Unternehmen und Chefs, "die ethische und moralische Grundsätze vor zweifelhafte Profitmaximierung stellen".
Dass Wirtschaft eine wichtige Rolle für die Armutsbekämpfung spiele, habe sich etwa am Wirtschaftswachstum in China und Ostasien gezeigt: Diesem sei es zu verdanken, dass in den Jahren 1990 bis 2015 die Anzahl extrem armer Menschen, die von weniger als 1,90 Dollar pro Tag leben müssen, um 1,1 Milliarden auf 736 Millionen Betroffene gesunken sei. Eine ähnliche Entwicklung hält Heiserer auch für immer noch sehr arme Weltregionen wie Subsahara-Afrika oder Südasien für möglich, allerdings nur dann, "wenn alle zusammenhelfen". Aktuell hätten bereits 40 Prozent der weltweit größten Unternehmen die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) der UNO auf dem Radar, zitierte die Hilfsorganisation eine Studie des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG. Hier gebe es aber noch Luft nach oben, so der Geschäftsführer.
Dass das Investment in armen Ländern eine "Win-win-Situation für alle" ist, zeige etwa die Kooperation des Familienunternehmens Felder KG aus Hall in Tirol mit der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA) und einem Don-Bosco-Ausbildungszentrum im Slum der indischen Großstadt Chennai. In der mit Felder-Maschinen ausgestatteten Werkhalle des "Don Bosco Technical Campus" werden künftig benachteiligte Jugendliche eine qualifizierte Berufsausbildung in Holzverarbeitung erhalten. Gleichzeitig dient die Halle als Ausstellungsraum für Produkte der Felder KG.
Quelle: kathpress