Wiener Notschlafstelle "VinziBett" droht Schließung
Der in Wien angesiedelten Notschlafstelle "VinziBett" droht die Schließung. Der Eigentümer des Hauses in der Ottakringer Straße 20, in dem die Notschlafstelle seit zwölf Jahren untergebracht ist, will die Immobilie künftig anders nutzen. Dem Verein "VinziWerke" wurde deshalb im vergangenen April die Kündigung des Mietvertrags zugestellt. Seither sei man erfolglos auf der Suche nach einer neuen Immobilie, wandte sich "VinziWerke"-Gründer Pfarrer Wolfgang Pucher am Donnerstag mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit:
50 mittellose Menschen werden auf die Straße gesetzt, wenn nicht jemand bereit ist, ihnen eine Unterkunft zu geben.
"VinziBett" beherbergt täglich rund 50 obdachlose Menschen. Viele davon sind sogenannte Nichtanspruchsberechtigte, weshalb sie in keiner anderen Einrichtung dauerhaft aufgenommen werden. Mehr als die Hälfte der im "VinziBett" wohnenden Menschen sind länger als zwei Jahre im Haus und über 50 Jahre alt. Nun stünden diese Menschen neuerlich vor der Obdachlosigkeit, schilderte Pucher.
Die Bewohner seien stark verunsichert, für die meisten gebe es keine ganzjährig geöffnete Einrichtung, die sie aufnehmen würde, berichtete "VinziBett"-Hausleiterin Hedi Klima:
Es kann doch nicht möglich sein, dass die Ärmsten unserer Stadt, die durch eine Privatinitiative aus ihrer Not herausgeholt wurden, wieder auf die Straße gesetzt werden - das ist unmenschlich und verantwortungslos.
Die Wiener VinziWerke hoffen, dass sich auf den dringenden Hilferuf Hauseigentümer melden, die entweder selbst eine geeignete Immobilie zur Verfügung haben oder mit Kontakten weiterhelfen können. Ansprechpartnerin wäre VinziWerke-Koordinatorin Regine Gaber (E-Mail: vinziwerke.wien@vinzi.at, Tel. 0676/87.42.31.10).
"VinziBett" ist eine Notschlafstelle für mittellose bzw. sozial schwache Menschen, die keine Möglichkeit der eigenen Unterbringung haben. Es werden alle Männer und Frauen aufgenommen, unabhängig von Nationalität und Alter, ausgenommen Jugendliche und Familien mit Kindern. Die Wiener "VinziWerke" finanzieren sich ausschließlich über Spenden.
Quelle: kathpress