Neues ökumenisches Missionszentrum in Wien
Im neuen Stadtviertel rund um den Wiener Hauptbahnhof entstehen derzeit in unmittelbarer Nachbarschaft mehrere ökumenische und freikirchliche Einrichtungen: Nach dem im Vorjahr eröffneten Österreich-Büro und Schulamt des 2013 offiziell staatlich als Kirche anerkannten Bündnisses der Freikirchen ging dieser Tage das Zentrum "Campus Hub Wien" in Betrieb. Es soll laut den Verantwortlichen einem künftigen, auf Evangelisierung spezialisierten "Campus für Christus" den Boden bereiten. Im selben Gebäudekomplex ist in den nächsten Wochen auch der Start der christlichen Privatuniversität "Campus Danubia" geplant, sobald deren staatliche Akkreditierung abgeschlossen ist.
An der Eröffnung des "Campus Hub" am vergangenen Wochenende beteiligte sich u.a. der katholische Wiener Weihbischof Franz Scharl. Er hob in seiner Ansprache hervor, es sei "an der Zeit, mehr zusammenzuarbeiten" zwischen den christlichen Konfessionen. Der YouTuber, Buchautor und Theologe Andreas Boppart, der die internationale Initiative "Campus für Christus" in der Schweiz leitet, rief dazu auf, Ressourcen zu bündeln und als Geschwister aufzutreten, um so die Gesellschaft zu verändern. Die Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler (VP) betonte vor den rund 150 Anwesenden, Christen hätten der Gesellschaft viel zu bieten und sollten sich in allen Bereichen einbringen. Musikalisch umrahmt wurde die Feier unter anderem vom Sänger Vincent Bueno.
Das in Wien-Favoriten in der Gerhard-Bronner-Straße 1/1A gelegene "Hub" sei als "sichtbare Drehscheibe" für Missionstätigkeiten konzipiert, erklärte Samuel Haiser, Mitglied des Leitungsteams und Verantwortlicher für die Jugend- und Studentenarbeit, am Mittwoch im Interview der Nachrichtenagentur "Kathpress". Mit sechs Anstellungen und finanziert durch Spenden gebe es Angebote der Jugend- und Studentenseelsorge, der Flüchtlingsarbeit und des Lobpreises, vor allem aber plane man Kurse und Seminare zum Thema "Jüngerschaft". Das ebenerdige Zentrum solle auch zum "Segen für die Nachbarschaft" werden und niederschwellig zu Begegnung und Gespräch einladen. Dazu plane man langfristig, eine Cafeteria einzurichten.
Als großes Vorhaben für die Zukunft bezeichnete Haiser, mit der interkonfessionellen Missionsgesellschaft "Campus für Christus" christliche Gemeinden dabei zu unterstützen, ihren Missionsauftrag zu erfüllen. "Wir wünschen, dass Menschen aus allen Denominationen und Kirchen hierherkommen, um für eine Aussendung trainiert zu werden." Man stehe dafür auch in Kontakt u.a. mit der Loretto-Bewegung, zudem ist auch der katholische Diakon Wolfgang Sutter im Auftrag von Kardinal Christoph Schönborn Teil des fünfköpfigen Campus-Leitungsteams.
Sein bereits einjähriges Bestehen feierte zuletzt auch das direkt angrenzende Österreich-Büro der Freikirchen in der Karl-Popper-Straße 16. Es wurde in einer sogenannten "novum Location" errichtet - als Teil einer gleichnamigen Reihe von Veranstaltungszentren, die primär von Freikirchen genutzt werden, aber auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen und angemietet werden können. Die eingemieteten Freikirchen sollen durch dieses Modell der Mehrfachnutzung bei Verwaltung, Instandhaltung, Renovierung und Reinigung entlastet werden. Auch in Innsbruck, Salzburg, Kufstein, Stockerau, Wien-Kagran und in der ehemaligen Ankerbrotfabrik in Wien gibt es bereits eine "novum Location", eine weitere ist derzeit im ehemaligen Canisiusheim in Horn in Entstehung. (Infos: www.campusaustria.at und http://novum.at)
Quelle: kathpress