Welttierschutztag: Zahlreiche Tiersegnungen in ganz Österreich
Am Welttierschutztag zum Gedenktag des heiligen Franz von Assisi am 4. Oktober gibt es außergewöhnliche Gottesdienste und Gäste: In oder vor mehreren Kirchen Österreichs finden Tiersegnungen statt, darunter auch am Wiener Stephansplatz, wo Dompfarrer Toni Faber um 17 Uhr eine Segnungsfeier hält. Ausgedrückt wird damit "Dankbarkeit für die Schönheit der Schöpfung und die Bitte um deren Bewahrung", erklärte die Dompfarre dazu vorab. Dem "Tierpatron" Franz von Assisi (1181-1226) sei die "Wertschätzung der Schöpfung und der achtsame Umgang mit den Mitgeschöpfen" ein besonderes Anliegen gewesen.
Beim Segensgebet wird Gott angerufen um "Schutz der Tiere vor allen Gefahren, damit der Nutzen und die Freude, die sie uns bereiten, uns zum Zeichen von Gottes Großzügigkeit und Liebe werden", ist der Einladung zu entnehmen. Bläsermusik, eine Lesung und Ansprache bestimmen das Programm, ehe dann alle Tiere - "anwesende und im Herzen mitgetragene" - gesegnet werden, zuerst in allgemeiner Segnung und dann auf Wunsch auch einzeln. Für Fiakerpferde, Esel, Ziegen und andere Tiere wird zudem hartes Brot gesegnet und dann als Futter gereicht. Statt dem Tier kann man auch ein Foto oder einen mit dem Tier verbundenen Gegenstand zur Segnung mitbringen.
Ähnlich gilt in Mautern (Bezirk Krems) am Sonntag, 7. Oktober, bei der Messe um 10.30 Uhr die Einladung, Haustiere wie Hund, Katze, Meerschweinchen oder Maus bis hin zu Pferden in den Pfarrhofgarten mitzubringen und segnen zu lassen, doch auch Stofftiere sind willkommen. "Sollte das Wetter nicht mitspielen, dann wird die Kirche zur Arche Noah", kündigte dazu die Diözese St. Pölten in einer Aussendung an. Die Kollekte des von P. Clemens Reischl geleiteten tierischen Gottesdienstes kommt dem Tierheim in Krems zugute. Auch u.a. in der Allerheiligenkirche in Graz-Eggenberg, in der Salzburger Pfarre Maxglan und in etlichen Tierheimen gibt es am Welttierschutztag Tiersegnungen.
Eine besondere Aktion zum Welttierschutztag planen Missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner und ORF-Moderator ("Moneymaker") Alexander Rüdiger. Bereits am Mittwoch besuchen sie im Wiener Tiergarten Schönbrunn ihr gemeinsames Patentier, Poitou-Esel Amelie, ehe sie zu einer gemeinsamen Wallfahrt nach Stift Heiligenkreuz aufbrechen. Dort wird P. Wallner - der einen Stoff-Esel als Missio-Maskottchen eingeführt hat und mit seinen Zisterzienser-Mitbrüdern bereits Ehrenpate der Schönbrunner Pandabären ist - als nächste Tierpatenschaft jene des Poitou-Esels Frederics aus dem Tierpark Wolfsgraben übernehmen. Den Abschluss des Tages bildet eine Tiersegnung um 16 Uhr bei der Heiligenkreuzer Lourdesgrotte.
In manchen Pfarren standen bereits vergangenen Sonntag die Tiere im Zentrum liturgischer Feiern. Wie etwa in Linz-St. Peter, wo es mittlerweile zur Tradition geworden ist, bei Verhinderung zur Teilnahme am Segnungsgottesdienst ein Foto des Haustieres per Brief oder E-Mail zu schicken. Im Rahmen der Feier wurden die auf der Fotowand abgebildeten Tiere "aus der Ferne" gesegnet, "denn Gottes Segen kennt keine Grenzen und umspannt die ganze Welt", heißt es auf der Pfarrwebsite. Gesondert erinnert wurde dabei unter dem Stichwort "Danke, kleines Licht" auch der verstorbenen Tiere.
In der Kirche haben Tiersegnungen eine gute Tradition. Oftmals waren sie mit bestimmten Heiligen wie Leonhard oder Georg verbunden, wobei der Franziskus-Tag im Oktober ein besonders oft gewählter Termin ist. Der Tag ist bei den christlichen Kirchen auch der Schlusspunkt der sogenannten "Schöpfungszeit", die jährlich vom 1. September bis 4. Oktober dauert und in etlichen Diözesen mit Schwerpunkten zum Thema Umwelt und Schöpfung begangen wird.
Quelle: kathpress