Christliche Lehrer: Ethikunterricht für von Religion Abgemeldete
Die Christliche Lehrerschaft Österreichs (CLÖ) hat sich dafür ausgesprochen, "dass all jene Kinder, die keinen Religionsunterricht besuchen, zum Besuch eines Ethikunterrichts verpflichtet werden sollen". Auch viele Kinder außerchristlicher Religionsgemeinschaften würden sich mittlerweile vom schulischen Religionsunterricht abmelden; diese sollten im Ethikunterricht mit jenen Werten konfrontiert werden, "die für ein friedvolles Miteinander notwendig sind", heißt es in einer Aussendung vom Montag. Die CLÖ erwarte sich durch die Verpflichtung zur Teilnahme am - bisher als Schulversuch durchgeführten - Ethikunterricht eine spürbare Verbesserung des Schulklimas sowie nachhaltige "Entspannung in der Austragung von Meinungsunterschieden gerade im interkulturellen Umfeld".
Nach Überzeugung der Christlichen Lehrerschaft leistet der schulische Religionsunterricht einen wesentlichen Beitrag zur Menschen- und Persönlichkeitsbildung. Kindern, die nicht daran teilnehmen, würden wesentliche Erziehungsinhalte, die einem humanistischen Menschen- und Weltbild zugrundeliegen, vorenthalten.
Neben der Persönlichkeitsbildung und der Wissensvermittlung habe die Schule auch die Aufgabe zu erziehen. "Sie kann jedoch niemals alle gesellschaftlichen Probleme lösen - vor allem nicht, wenn den LehrerInnen dazu wenig Handlungsspielräume gegeben werden", gab die CLÖ zu bedenken. Ihnen sollte "konsequentes Eingreifen" ermöglicht werden, um Erwartungen in Richtung Konfliktlösungskompetenz, Zivilcourage oder politisches Denken und Agieren zu entsprechen.
Die CLÖ ist die Dachorganisation der christlichen und katholischen Landeslehrervereine Österreichs, sie vertritt Pflichtschullehrkräfte ebenso wie in der Lehrerbildung Tätige, Erzieher und Kindergartenpädagogen. (Info: www.cloe.at)
Quelle: kathpress