Caritas Socialis: WG für Menschen mit Demenz hat sich bewährt
Eine Erfolgsbilanz für ein Pionier-Projekt in der Betreuung von Menschen mit Alzheimer vermeldet die Caritas Socialis (CS): Für die vor zehn Jahren gegründete Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz in Wien-Floridsdorf habe sich in mehreren Evaluierungen eine hohe Lebensqualität und hohe Zufriedenheit der Bewohner und Angehörigen bestätigt, teilte die sonst auch für ihre Hospizarbeit bekannte Schwesterngemeinschaft mit. Anlässlich des Weltalzheimertages vergangenen Freitag hatten Bewohner, Angehörige, Mitarbeiter, Politiker und Weggefährten das Jubiläum gefeiert.
Konkret besteht das Projekt aus einer "ganz normalen Wohngemeinschaft in einem ganz normalen Mietshaus, in der Menschen mit Demenz leben", so die Verantwortlichen. 51 Frauen und 15 Männer wurden seit 2008 in der WG betreut. Im Durchschnitt waren sie bei ihrem Einzug 82 Jahre alt. Wohnküche und Garten werden von den Bewohnern gemeinschaftlich genutzt, wobei der Alltag ganz ohne heimtypische Regelungen und Strukturen auskommt. Vielmehr werden die Bewohner angeleitet, alle Abläufe so lange wie möglich selbst zu tun, schließlich fördere Selbständigkeit das Selbstbewusstsein "Ich bin jemand, ich kann etwas tun", heißt es im CS-Konzept, und weiter: "Der ganz normale Alltag ist die Therapie."
Lob erhielt der Pionierbetrieb bei der 10-Jahres-Feier von Vertretern des Fonds Soziales Wien (FSW). "Die Wohngemeinschaften der CS Caritas Socialis sind ein einzigartiges Angebot und ein schönes Beispiel, wie man für Menschen mit Demenz die bestmögliche Behandlung und Betreuung sicherstellen kann und ihnen dabei möglichst lange eine hohe Lebensqualität ermöglicht wird", sagte Monika Badilla, die Leiterin des Fachbereichs Pflege und Betreuung beim FSW. Sie verwies zudem auf Erhebungen wonach die Bewohnern der CS-Wohngemeinschaft untereinander signifikant mehr Kontaktmomente haben als Bewohner stationärer Einrichtungen.
Die CS Caritas Socialis gilt in Österreich aufgrund zahlreicher Innovationen und Pilotprojekten als Vorreiterin in der Betreuung und Begleitung von Menschen mit Demenz. Ziel ist, die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen wahrzunehmen, sie zu unterstützen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen. Alle CS-Einrichtungen haben Demenzbetreuung als Schwerpunkt und seit fünf Jahren sind CS-Demenzwegbegleiterinnen unterstützend unterwegs. Zudem startete auf CS-Betreiben 2014 die Initiative "Netzwerk demenzfreundlicher Bezirk". Soeben angelaufen ist auch ein neuer Lehrgang "Alte Menschen und Sorgekultur". Dabei steht die Sorge um gutes Leben und Sterben für hochbetagte, von Multimorbidität oder Demenz betroffene Menschen im Mittelpunkt.
Quelle: kathpress