AKV zeichnet Johann Marte mit Kardinal-Rossi-Medaille aus
Der frühere Generaldirektor der Österreichischen Nationalbibliothek und langjährige "Pro Oriente"-Präsident Johann Marte (83) erhält bei einem Festakt am 17. Oktober im Wiener Palais Epstein die "Kardinal-Opilio-Rossi-Medaille" für seine Leistung im Bereich des katholischen Laienapostolats. Zu der Feier um 17.30 Uhr laden die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) und der ÖVP-Parlamentsklub gemeinsam ein. Begrüßung und Ansprachen halten AKV-Präsident Helmut Kukacka, ÖVP-Klubobmann August Wöginger, Botschafter i.R. Walter Siegl (er hält die Laudatio) sowie Pro-Oriente-Präsident Botschafter Alfons Kloss. Musikalisch umrahmt wird die Feier vom "Modern Sounds Vienna Quartet".
Johann Marte wurde am 2. Mai 1935 in Feldkirch geboren. Er studierte nach der Absolvierung des Zisterzienser-Gymnasiums in Bregenz zwischen 1955 und 1960 Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck. Von 1963 bis 1969 arbeitete er als Bezirksrichter in Bregenz und Feldkirch und erteilte Religionsunterricht an der Gewerblichen Berufsschule. Außerdem fungierte er als Präsident der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft und hielt Vorträge am Institut für Sozialpolitik und Sozialreform.
1969 wechselte Marte in die Sektion für kulturelle Auslandsangelegenheiten im Unterrichtsministerium und wirkte zwischen 1971 und 1974 als Kulturattaché und später Leiter des Österreichischen Kulturinstituts in Warschau. 1974 wechselte er an die Botschaft in Moskau, wo er bis 1982 der Abteilung für Kultur und Wissenschaft vorstand. Anschließend war Marte im Außenministerium für den bilateralen Kultur- und Wissenschaftsaustausch zuständig.
1986 wurde Marte im Wissenschaftsministerium mit der Leitung der für Bundesmuseen, wissenschaftliche Bibliotheken und Denkmalschutz zuständigen Sektion betraut. Dort arbeitete er vor allem an der baulichen Sanierung und organisatorischen Reform der Bundesmuseen ("Museumsmilliarde") und baute einen automationsunterstützten Verbund wissenschaftlicher Bibliotheken (BIBOS) auf. 1993 wurde Marte zum Generaldirektor der Nationalbibliothek berufen. Dieses Amt übte Marte bis zu seiner Pensionierung 2000 aus. Verdienste erwarb sich Marte vor allem um die Öffnung des Hauses für Veranstaltungen.
Von 1989 bis 2003 war Marte überdies Präsident des Vereins zur Erforschung der Geschichte der Juden in Österreich und von 2001 bis 2008 Präsident der österreichischen UNESCO-Kommission. 1990 wurde Marte Kurator der Stiftung "Pro Oriente", von 2001 bis Juni 2018 war er deren Präsident.
Marte wurde bislang u.a. mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, dem Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien sowie mit dem Ehrenkreuz des Malteser Ritterordens ausgezeichnet.
Die "Kardinal Opilio Rossi-Medaille", die den Namen des einstigen, 2004 verstorbenen Apostolischen Nuntius in Österreich und Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Laien trägt, wird von der "Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände" (AKV) alljährlich für "herausragende Leistungen im Sinne des wohlverstandenen Laienapostolats" zur "Gestaltung der Gesellschaft aus christlicher Verantwortung" vergeben. Letzte Preisträger waren der Publizist Hans Winkler (2014), die Unabhängige Opferschutzanwältin Waltraud Klasnic (2015), der Arbeits- und Sozialrechtler Wolfgang Mazal (2016), der frühere oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer (2017) sowie - ebenfalls 2017 - der langjährige Präsidenten des Katholischen Laienrates Österreichs (KLRÖ) Wolfgang Rank.
Quelle: kathpress