"Jugend Eine Welt" kritisiert Rückgang bei EZA-Mitteln
Das Hilfswerk "Jugend Eine Welt" hat die von der Regierung geplanten Einsparungen beim Budget für Öffentliche Entwicklungsarbeit in den nächsten drei Jahren kritisiert. Das erste von Außenministerin Karin Kneissl vorgelegte und vom Ministerrat beschlossene große Strategiepapier der Österreichischen Entwicklungspolitik für die Jahre 2019 bis 2021 sieht eine Senkung der Mittel von 0,42 Prozent des BNE im Jahr 2018 auf 0,40 Prozent im Jahr 2019 und 0,25 Prozent im Jahr 2021 vor. "Diese Prognose steht im eklatanten Widerspruch zum 0,7-Prozent-Ziel, das Österreich seit Jahrzehnten erreichen will und das im aktuellen Regierungsprogramm bzw. bizarrerweise nun auch im neuen Dreijahresprogramm neuerlich bekräftigt wurde", betonte Geschäftsführer Reinhard Heiserer in einer Aussendung.
Mit immer noch weniger finanziellen Mitteln immer noch höhere Ziele erreichen zu wollen, gehe schlichtweg nicht. Das Hilfswerk appelliert deshalb an Bundeskanzler Sebastian Kurz, die gesamte Bundesregierung und Außenministerin Kneissl, der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit zu Hilfe zu kommen und "endlich den seit langem in Aussicht gestellten Stufenplan zur signifikanten Erhöhung der OEZA-Mittel auf 0,70 Prozent in Gang zu bringen bzw. das nun vorgelegte Prognoseszenario nachzubessern".
Positiv wertet die Hilfsorganisation, dass das Papier "viele hehere Ziele" in den Themenbereichen Armutsbekämpfung, nachhaltiges Wirtschaften, Umwelt- und Klimaschutz, Friede/Sicherheit sowie Gleichberechtigung enthalte, die "sorgfältig auf die Nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO abgestellt sind" und "in breiter Konsultation mit der Zivilgesellschaft erarbeitet wurden".
"Gut berücksichtigt" seien auch der Bildungs- und Berufsbildungsbereich sowohl im internationalen wie nationalen Kontext worden. "Besonders begrüßen wir, dass wie in Aussicht gestellt, Mädchen und Frauen in Zukunft verstärkt gefördert werden sollen, auch im Rahmen der dualen Berufsbildung bzw. im Hochschulbereich, wo die Chancen von jungen Frauen in vielen Ländern leider immer noch sehr begrenzt sind", so Heiserer.
Österreich wolle sich laut Papier insbesondere in den Bereichen "inklusiver Bildung, arbeitsmarktorientierter Berufsbildung, Hochschulbildung, Wissenschaft und Forschung" engagieren. Aber auch im neuen Fokusbereich Migration werde auf die Bedeutung von Berufsbildung und Kapazitätsstärkung hingewiesen, um insbesondere jungen Menschen Perspektiven und Zukunftschancen vor Ort zu eröffnen, merkte Heiserer positiv an. Zudem sollen in Österreich selbst entwicklungspolitische Kommunikation und Bildung gefördert und weiterentwickelt werden als Grundlage für eine informierte und sensibilisierte Bevölkerung.
Quelle: kathpress