Expertin: Konfessioneller Religionsunterricht ist unverzichtbar
Zeitgemäßer Religionsunterricht hat weiterhin seine Daseinsberechtigung, da er auf spezifische Weise die religiösen und ethischen Grundfragen von heute behandelt: Das hat die Schulamtsleiterin der Erzdiözese Wien, Andrea Pinz, hervorgehoben. Ziel des konfessionellen Religionsunterrichts sei das Finden einer gereiften und belastbaren Identität, um eine "angstfreie Offenheit und Wertschätzung der anderen" zu entwickeln, so die Vorsitzende der österreichischen Schulamtsleiterkonferenz in einem Leserbrief in der "Presse" (17. September).
Pinz reagierte damit auf eine Kritik der Publizistin Sibylle Hamann, die zuvor in derselben Zeitung von einen "Schrebergarten-Religionsunterricht" bemängelt hatte. Dem widersprach die Schulamtsleiterin: Hamanns berechtigtes Anliegen nach einem gemeinsamen Lernen über Religionen und Grundlagen des Zusammenlebens sei bereits erfüllt, sei doch das gemeinsame Lernen und der konfessionelle Unterricht schon heute "kein Entweder-Oder, sondern eine sinnvolle und bewährte Kombination".
Gesetzlich stehe der gesamte Unterricht unter der Verpflichtung, die religiösen und ethischen Grundfragen zu behandeln, erklärte Pinz. Der ganze Lernalltag sei davon durchzogen - nicht nur die Gegenstände Geschichte, Philosophie, Soziales Lernen oder in den Schulversuchen der Ethikunterricht.
Der konfessionelle Unterricht sei eine sinnvolle Ergänzung dazu und ermögliche nicht nur Wissenserwerb, sondern auch die Reflexion und das vergleichende Hineinwachsen in die eigene Religionsgemeinschaft. Er sei daher "keine Zeitvergeudung, sondern ein eminent wichtiger Dienst", betonte die Schulamtsleiterin.
Quelle: kathpress