Rumänien: Van der Bellen besucht Concordia-Schulprojekt
Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird am Montag im Rahmen seiner Rumänien-Visitie u.a. ein Vorzeigeprojekt der Hilfsorganisation Concordia besuchen. Der 1991 vom Jesuiten Georg Sporschill gegründete Verein Concordia betreibt zahlreiche Hilfsprojekte in Rumänien, Bulgarien und Moldawien. Die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen mit schwierigem sozialem Hintergrund ist eine der Hauptaufgaben von Concordia. Und so wird sich der österreichische Bundespräsident am Stadtrand von Ploesti, rund eine Autostunde nördlich von Bukarest, in einer Concordia-Berufsschule mit angeschlossenem Internat über die Arbeit der Hilfsorganisation informieren.
In der Einrichtung können rund 40 Jugendlichen Berufe wie Koch/Kellner, Bäcker, Gärtner oder Tischler erlernen. "Wobei der Schwerpunkt auf der Praxisausbildung liegt", wie Schuldirektor Christian Estermann vor Ort im "Kathpress"-Interview betonte. Die Theorie lernen die rund 40 Jugendlichen in einer staatlichen Schule in Ploesti, die Praxis erwerben sie im Concordia-Zentrum. Die Schule bietet freilich darüber hinaus auch noch weitere Angebote.
"Viele Jugendliche der Concordia-Berufsschule kommen aus staatlichen Heimen. Was ihnen fehlt ist vor allem auch Selbstwertgefühl", so der Direktor. Das sollen sie nun mit Unterstützung der Concordia-Mitarbeiter im Zentrum erwerben. Und auf dem internen Lehrplan stünden auch ganz spezielle Unterrichtsfächer: beispielsweise Hygiene, Pünktlichkeit, Aufmerksamkeit oder Teamfähigkeit.
Auf dem Schulgelände soll zudem eine neue Grundschule entstehen. Estermann: "Wir wollen hier eine Schule mit einer starken sozialen Komponente errichten, die auch benachteiligten Kindern die Chance auf eine gute Ausbildung bietet." Bis zu hundert Kinder sollen hier im Endausbau unterrichtet werden. "Und zwar nicht nur Concordia -Kinder, sondern auch ganz normale Kinder aus Ploesti", wie Estermann unterstrich. "Wir wollen hier kein Ghetto schaffen."
Jesuitisches Projekt
Gegründet wurde Concordia 1991 in Rumänien vom Jesuitenpater Georg Sporschill, der inzwischen aber ein anderes Hilfsprojekt verantwortet. Doch Concordia ist nach wie vor (auch) in jesuitischer Hand. Dem Dreiervorstand gehört neben dem Bauunternehmer Hans Peter Haselsteiner noch Ulla Konrad und der Jesuit P. Markus Inama an. "Wir gehen dorthin, wo die Not am größten ist. Und wir versuchen nachhaltig zu helfen", so Inama im "Kathpress"-Interview in Ploesti.
Concordia konnte laut aktuellem Jahresbericht mit seinen Projekten 2017 mehr als 9.000 Menschen erreichen; vor allem Kinder und Jugendliche aber auch alte alleinstehende Menschen.
Finanziert wird Concordia zum überwiegenden Teil aus Spenden. "Wir sind dankbar für die Großspender, die wir haben. Genauso wichtig aber sind uns auch die vielen Kleinspender, die Concordia mittragen. Allen gilt unser herzlicher Dank", so Concordia-Vorstand P. Inama. Einer der Großspender ist das Stift Klosterneuburg, das gemeinsam mit den von ihm betreuten Pfarren Concordia jährlich mit 270.000 Euro unterstützt.
(Infos: www.concordia.or.at)
Quelle: kathpress