Don Bosco Flüchtlingswerk unter neuer Geschäftsführung
Das in Wien beheimatete Don Bosco Flüchtlingswerk steht unter einer neuen Geschäftsführung: Michael Zikeli (56) übernahm mit 1. September die Agenden von Eva Kern, die das Kinder- und Jugendhilfswerk für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge seit 2014 operativ geleitet hatte. Der langjährige Experte für Migration und Jugendarbeit teilte am Montag in einer Aussendung mit, er wolle sich in der neuen Funktion besonders für diese Bereiche sowie für Armutsüberwindung, Bildung, Umweltschutz und die Anliegen der Jugend einsetzen.
In Zeiten großer Ungewissheit hinsichtlich der rechtlichen und gesellschaftspolitischen Situation von Flüchtlingen sei die neue Aufgabe eine "große Herausforderung", erklärte Zikeli, der bislang u.a. bei der Caritas der Erzdiözese Wien in den Bereichen Asyl, Migration und Jugendarbeit sowie der Entwicklungszusammenarbeit in der Republik Moldau tätig war. Sein Ziel sei es, dass sich Politik und Gesellschaft stärker am Wohlergehen junger Menschen orientierten.
Besonders wies Zikeli auf die Situation der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge hin, die unter der großen Anzahl an armutsgefährdeten oder armen Menschen wohl die "verletzbarste und damit am schutzbedürftigste Gruppe" sei.
Die jungen Menschen brauchen Verständnis, Anleitung, Geduld und Empathie. Darauf haben sie ein Recht und das sollen sie auch bekommen. Jedoch erfahren geflüchtete Menschen teilweise Ausgrenzung, Intoleranz und manchmal auch offenen Rassismus.
Mitschuld daran trage auch der politische Diskurs in Österreich, der sich momentan "mehr aufs Spalten und weniger aufs Miteinander" ausrichte, bedauerte Zikeli. Dem gelte es entschieden entgegenzuwirken - "freundlich und behutsam in der Sprache, jedoch unmissverständlich und entschlossen in der Haltung".
Das Don Bosco Flüchtlingswerk wird von den Salesianern Don Boscos, den Don Bosco Schwestern und "Jugend Eine Welt" getragen. Ende 2002 gegründet, verschreibt sich das Hilfswerk dem Einsatz für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sowie deren Schutz, Bildung und faire Chance auf Integration. Neben der sozialpädagogischen Betreuung eines Jugendwohnheims in Wien-Liesing und der Nachbetreuung ehemaliger Bewohner umfasst das Arbeitsgebiet u.a. auch freizeitpädagogische Angebote für junge Flüchtlinge bzw. Flüchtlingsfamilien, Bildungsprojekte sowie Bildungsarbeit. (Weitere Informationen: www.fluechtlingswerk.at)
Quelle: kathpress