10. September: "Welttag der Suizidprävention"
Am Montag, 10. September, ist "Welttag der Suizidprävention". Ziel des Tages sei es, das Bewusstsein dafür zu erhöhen, dass Suizide verhindert werden können, so Marlies Matejka, Leiterin der Telefonseelsorge Wien, gegenüber "Kathpress". Obwohl Suizid ein komplexes und multifaktorielles Phänomen mit kulturellen Unterschieden ist, gebe es einige wirksame Maßnahmen zur Suizidprävention; beispielsweise die Ermutigung derjenigen, die suizidgefährdet sind, dass sie Hilfe in Anspruch nehmen können und die benötigte Hilfe adäquat zur Verfügung zu stellen.
In Österreich sterben jedes Jahr ca. 1.250 Menschen durch Suizid. Das sind doppelt so viele wie Tote im Straßenverkehr. Darauf macht die Telefonseelsorge anlässlich des Welt-Suizid-Präventionstages aufmerksam. Suizid ist demnach in Österreich sowohl bei Männern als auch bei Frauen bis zum 50. Lebensjahr eine der häufigsten Todesursachen, in den Altersgruppen 25 bis 29 Jahre sogar die häufigste. Zu den Risikogruppen zählen Menschen mit Depressionen, alte und vereinsamte Menschen, chronisch Kranke, Menschen mit Alkohol- und Drogenproblemen und vor allem Menschen mit vorangegangenen Suizidversuchen.
Jeder Mensch könne in jeder Lebensphase in eine Krise geraten. Der Tod einer nahe stehenden Person, die Trennung vom Partner, der Verlust des Arbeitsplatzes oder ein gesundheitlicher Einbruch - all das könne eine Krise auslösen, so die Telefonseelsorge der Diözese St. Pölten in einer Aussendung. Wenn Menschen äußere Belastungen nicht mit den üblichen Lebensbewältigungsstrategien meistern können, bekämen Krisen einen bedrohlichen Charakter. Es könne der Gedanke auftauchen, so nicht mehr weiter leben zu wollen.
In solch belastenden Situationen könne es hilfreich sein, sich die Sorgen von der Seele zu reden. Die Telefonseelsorge ist unter der österreichweit geltenden Notrufnummer 142 rund um die Uhr vertraulich und kostenfrei für Gespräche erreichbar. Es gibt auch die Möglichkeit die Onlineberatung (Mail und Chat) in Anspruch zu nehmen. (www.telefonseelsorge.at).
In der Ursulinenkirche in Linz findet am Montag um 12.15 Uhr eine Gedenkfeier statt. Dabei werden 207 Kerzen angezündet; eine Kerze für jeden im Jahr 2017 in Oberösterreich durch Suizid verstorbenen Menschen. An dem Gedenken werden u.a. auch der frühere Cheftrainer der ÖSV-Skispringer Alexander Pointner und seine Frau Angela teilnehmen.
Quelle: Kathpress