Judentum: Schönborn gratuliert zu Rosh Hashana und Jom Kippur
Zu Rosh Hashana und zu Jom Kippur entbiete ich Ihnen und der Israelitischen Kultusgemeinde von ganzem Herzen meine besten Wünsche.
Diese Worte hat Kardinal Christoph Schönborn am Freitag an den Wiener Oberrabbiner Arie Folger im Vorfeld des jüdischen Neujahrsfest (10./11. September) und des Festes zum Versöhnungstag (19. September) gerichtet. In seinem "Kathpress" vorliegenden Schreiben drückte der Wiener Erzbischof die Hoffnung aus, dass das neue Jahr - im Judentum das Jahr 5779 - "den von allen ersehnten und von Herzen erbetenen Frieden im Heiligen Land" bringen möge.
Den jüdischen Mitbürgern in Österreich wünschte der Kardinal "Segen, Wohlergehen und Eintracht", sowie dass sie "im Schutz des Höchsten und in Seinem Frieden gedeihen".
Mit "Rosch ha-Schana" (hebräisch für "Haupt" bzw. "Anfang des Jahres") beginnen die "Zehn erfurchtsvollen Tage", die zum Versöhnungsfest "Jom Kippur" - dem wichtigsten jüdischen Feiertag - hinführen. Insgesamt prägten Umkehr und Reue diese besondere Zeit des jüdischen Jahreskreises, das vom traditionellen Gruß "Schana tova u'metuka!" (ein gutes und süßes Jahr) begleitet ist.
Auch Koordinierungsausschuss sendet Glückwünsche
Auch der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit hat "allen Jüdinnen und Juden von Herzen Grüße zum neuen Jahr" übermittelt. Dessen Präsident, der Wiener katholische Theologe Martin Jäggle, nannte es "bewegend", dass dieser Neuanfang immer auch mit Umkehr in Verbindung steht. Er erinnerte an die alljährlich am Donaukanal abgehaltenen "Taschlich"-Zeremonien - ein Brauch, am Neujahrstag alle Sünden und übrigen Unannehmlichkeiten symbolisch in fließendes Wasser zu werfen. Dies mache die Auseinandersetzung mit den menschlichen Schwächen in der Öffentlichkeit sichtbar und zeige, "wie sehr jüdisches Leben wieder Teil der Gesellschaft geworden ist", so Jäggle in einem Brief an die Israelitische Kultusgemeinde.
"Wir wünschen der Israelitischen Kultusgemeinde, stellvertretend ihrem Oberrabbiner Arie Folger und ihrem Präsidenten Oskar Deutsch und allen jüdischen Nachbarn ein freudiges und süßes neues Jahr 5779", schrieb Jäggle und fügte hinzu: "Sollten jedoch auch weniger süße Tage kommen, möchten wir Ihnen auch in diesem Jahr unseren Beistand und unsere Unterstützung zusagen!"
Quelle: kathpress