Orden schärfen spirituelles, soziales und "politisches" Profil
Die heimischen Ordensgemeinschaften haben in den vergangenen eineinhalb Jahren anhand verschiedener Schwerpunkthemen ihr spirituelles, soziales und gesellschaftspolitisches Profil geschärft. In insgesamt neun Bereichen wurden Kernkompetenzen ordensintern und für die breite Öffentlichkeit aufbereitet. Diese betreffen beispielsweise die Bereiche der Krankenhäuser, Schulen, Kultur, Ökologie oder den Einsatz gegen Fremdenfeindlichkeit. Die neun erarbeiteten Grundbotschaften der heimischen Orden: Beziehung heilt, Kultur öffnet, Gerechtigkeit geht, Fremdes bereichert, Erfahrung bildet, Aufbruch bewegt, Loslassen befreit, Vielfalt stärkt und Gemeinschaft hält.
Bei aller Vielfalt der einzelnen Orden seien es diese großen Themenflächen, die letztlich allen in der einen oder anderen Weise gemeinsam seien und aufzeigte, wofür Orden heute stehen, so Ferdinand Kaineder, Leiter des Medienbüros der heimischen Ordensgemeinschaften. So sei es etwa ein Spezifikum aller Ordensschulen, "dass alle eine ganzheitliche Sicht auf ihre Schülerinnen und Schüler haben". Orden stünden für einen positiven Begriff von Vielfalt und für eine Gesellschaft, die am Gemeinwohl orientiert ist, so Kaineder. Er verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Initiative "Christlich geht anders", die einen Kontrapunkt zum gegenwärtigen politischen Mainstream setzen will und auch stark von Ordenschristen getragen wird.
Ein Ordenschrist sei im Prinzip auch niemals Einzelkämpfer sondern herausgefordert, Gemeinschaftsleben zu gestalten, so Kaineder. In diesem Sinne sei etwa auch der Umgang der Orden mit ihren eigenen immer älter werdenden Mitgliedern zu sehen.
Die Orden seien kein Selbstzweck und genauso wenig treffe dies auch auf die neun zusammenfassenden Ordensbotschaften zu. Sie sollten den Menschen vielmehr Hilfe bei der persönlichen Orientierung bzw. Lebensgestaltung geben, so Kaineder. Diesbezüglich haben die Orden auch eine Umfrage in Auftrag gegeben, die die Relevanz der Themen für die Österreicher ergründen soll. Details dazu sowie zu neuen Initiativen, die die Orden setzen wollen, werden im Herbst bekanntgegeben. Denn: Die Arbeit am Profil der Orden sei nach eineinhalb Jahren nicht abgeschlossen sondern gehe intensiv weiter, so Kaineder.
"Quellen der Kraft"
Intensiv beworben wird von den heimischen Ordensgemeinschaften derzeit auch die Broschüre "Quellen der Kraft". Die ursprünglich von den Ordensspitälern herausgegebene Broschüre soll nun über die Krankenhäuser hinaus bekannt gemacht werden. Dabei handelt es sich um einen spirituellen Ratgeber, der auf niederschwellige Art und Weise zum Nachdenken über des eigenen Leben und Gott inspirieren will. Themen wie Dankbarkeit, Liebe, Vertrauen und Gebet werden angerissen und kleine Übungen laden zum Vertiefen der präsentierten und eigenen Gedanken an. (Infos: www.ordensgemeinschaften.at)
Quelle: kathpress