Haidinger: Umweltschutz und sozialer Einsatz gehen Hand in Hand
Schöpfungsverantwortung und der Einsatz gegen Armut und mehr Gerechtigkeit in der Welt müssen Hand in Hand gehen. Darauf hat der Vorsitzende der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften, Altabt Christian Haidinger, hingewiesen.
Sich die Erde untertan zu machen, bedeutet in keinem Fall, sie auszubeuten. Schöpfung, das beinhaltet mehr als nur 'Natur', das ist die bewusste Zuordnung der Welt auf Gott und die Wahrnehmung der Welt als Mitwelt. Schöpfung geht bedingungslos Hand in Hand mit unserem christlichen Glauben.
Dies erklärte Haidinger in einer Aussendung der Ordensgemeinschaften zum kirchlichen "Tag der Schöpfung" (1. September).
Wer von Schöpfung spreche, verpflichte sich zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur, der sich nicht allein an ihrem Nutzwert orientieren darf, sondern darüber hinausgeht, betonte der Ordensmann. Er verwies auf Papst Franziskus. Dieser verbinde in seiner Enzyklika "Laudato si" Umweltschutz untrennbar mit Armutsbekämpfung und Menschenwürde. Ein unkritischer technokratischer Fortschrittsglaube in Verbindung mit einem auf bloße Gewinnmaximierung ausgelegtes Wirtschaftssystem führe in den Abgrund. Ein ökologischer Lösungsansatz könne deshalb auch immer nur ein sozialer Ansatz sein. Papst Franziskus nenne das eine "Human-Ökologie".
Der kirchliche "Schöpfungstag" am 1. September hat laut Haidinger eine wichtige Signalfunktion. Er sei auch eine stete Erinnerung daran, "dass die Ordensgemeinschaften weiterhin umweltpolitische Verantwortung übernehmen müssen". Viele Klöster und Ordensgemeinschaften zeigten, wie man ressourcenschonend wirtschaften und leben kann. "Der Gedanke der Schöpfungsverantwortung stand in den Klöstern immer im Mittelpunkt und ist ihnen in die DNA geschrieben. Das ist auch der Grund, warum sie über Jahrhunderte bestehen konnten", so Haidinger. Er verwies zudem auf Initiativen wie "Klimapilgern" und "Christlich geht anders".
Quelle: kathpress