Papst: Familien sind "Hoffnung der Kirche und der Welt"
Papst Franziskus hat Familien als unverzichtbar für Kirche und Gesellschaft gewürdigt. Sie seien "die Hoffnung der Kirche und der Welt", sagte er bei einer Großveranstaltung zum katholischen Welttreffen der Familien am Samstagabend im irischen Dublin. Dabei ermutigte er Eltern nachdrücklich, ihre Kinder so bald wie möglich taufen zu lassen. Die Kirche sei "die Familie der Kinder Gottes"; man müsse jeden "zum Fest einladen".
Im Croke Park Stadium von Dublin kamen laut Veranstaltern rund 80.000 Menschen zu der Begegnung mit dem Papst zusammen. Begleitet war das Treffen von farbenprächtigen Choreographien, eingängiger Musik und Lebenszeugnissen von Familien aus aller Welt, unter anderem aus dem Irak und Burkina Faso. Das neunte katholische Weltfamilientreffen tagte mit 37.000 Dauerteilnehmern seit Dienstag mit Vorträgen, Podien und Workshops. Franziskus reiste am Samstag dazu an. Am Sonntagnachmittag endet es mit einer Messe im Phoenix Park, zu der bis zu 500.000 Gäste erwartet werden.
Franziskus rief am Samstagabend christliche Familien dazu auf, die "Freude der Liebe Gottes" in die Welt auszustrahlen. Diese "Berufung zur Liebe und Heiligkeit" gelte für alle und sei überall gegenwärtig, wo Menschen sich Zuneigung, Vergebung und Barmherzigkeit schenkten. Jesus wohne in den Familien "in Einfachheit und Armut, wie er es im Haus der Heiligen Familie zu Nazareth getan hat", sagte der Papst.
Schlichte Gesten der Vergebung seien das Fundament, auf dem ein christliches Familienleben aufbaue, mahnte Franziskus. Deshalb sollten Familien die Wörter "Entschuldigung", "Bitte" und "Danke" kennen. Der Papst gab den Rat, sich jeden Abend zu versöhnen. "Es gibt keine perfekte Familie", sagte er. Aber ohne die Gewohnheit der Vergebung werde eine Familie krank und breche allmählich zusammen.
Soziale Medien nicht von vornherein problematisch
Auch soziale Medien bewertete Franziskus nicht von vornherein als problematisch für Familien. Mit "Maß und Klugheit" benutzt, könne die neue Technologie helfen, "ein Netz von Freundschaften, Solidarität und gegenseitiger Unterstützung aufzubauen". Allerdings dürften virtuelle Kontakte nie auf Kosten von "Beziehungen aus Fleisch und Blut" gehen. Besonders mahnte er, den Schatz der Erfahrung und der Weisheit der älteren Generation zu nutzen. Eine Gesellschaft, die die Großeltern nicht wertschätze, sei "eine Gesellschaft ohne Zukunft".
Quelle: kathpress