Ordensmann: Afrikas Jugend hat Recht auf eine Zukunft
Nicht eine Abschottung der Grenzen Europas, sondern nur ein Umdenken in der Weltwirtschaft kann die wachsenden Migrationsströme aus Afrika eindämmen und der Jugend des schwarzen Kontinents jene Zukunft sichern, auf die sie ein Recht hat: Darauf hat der Geschäftsführer der "Don Bosco Mission Austria", Salesianerbruder Günter Mayer, am Montag anlässlich des bevorstehenden Internationalen Tages der Jugend am 12. August hingewiesen. Ideen wie Aufenthaltslager in Europa und Nordafrika seien "kurzgedachte Lösungen", vielmehr gelte es die Fluchtursachen in Afrika selbst zu beheben - "und zwar auf Augenhöhe und nicht nur in der Geber- und der Nehmer-Rolle", wie der Ordensmann betonte.
Rund 30 Millionen Kinder und Jugendliche seien derzeit weltweit auf der Flucht und damit täglich Gefahren in ihrer Sicherheit und Gesundheit ausgesetzt. Nicht nur die Kirche sei gefordert, diesen jungen Menschen zu helfen, unterstrich Mayer.
Wir Salesianer Don Boscos wollen der Jugend in Afrika eine Zukunft in ihren Herkunftsländern ermöglichen, indem wir eine nachhaltige Schul- und Berufsausbildung fördern.
Auch die Eingliederung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen in die Gesellschaft werde unterstützt.
Bevor Günter Mayer in die "Don Bosco Mission Austria" wechselte, war er 18 Jahre als Ökonom und Projektleiter in der Westafrikanischen Salesianer-Provinz Afrika West tätig und für die Länder Nigeria, Ghana, Liberia und Sierra Leone zuständig. Als Gründe für Flucht und Migration bezeichnete er autoritäre Regime, gewaltsame Konflikte, Terrorismus, Naturkatastrophen, Klimawandel, Armut und wirtschaftliche Perspektivlosigkeit. Die Migration habe sich globalisiert und sei kein regionales Phänomen mehr, so Mayer. Verschärft werde das Problem durch die wachsende Schleuserkriminalität.
Menschen brauchen Perspektiven vor Ort
Der Afrikakenner rechnet damit, dass sich durch die verschlechterte Situation in Teilen Afrikas die Migration in Richtung Europa noch verstärken wird. Statt einer Abschottungspolitik brauche es langfristig wirksame Lösungen vor Ort. Der Salesianer wies auf das Problem des Ankaufs von großen Landflächen für Monokulturen hin, der die Existenz der Kleinbauern gefährde. Auch der Abbau und Export von Bodenschätzen in Industrieländer bringe für Afrika nur eine geringe Wirtschaftsleistung. "Es muss eine stärkere Wertschöpfung stattfinden, indem vor Ort die Rohstoffe zu Produkten verarbeitet werden, mit Beteiligung der lokalen Bevölkerung", riet Mayer. Dadurch könnten viele Arbeitsplätze und eine Existenzsicherung geschaffen werden.
Die "Don Bosco Mission Austria" ist ein Teil der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos in Österreich. Der Verein unterstützt weltweit Hilfsprojekte zur Bekämpfung von Armut und Not, insbesondere benachteiligter Jugendlicher und Straßenkinder mit Sozialprogrammen, in Jugendzentren, Schulen und Berufsausbildungszentren. (Spenden an die Don Bosco Mission Austria sind erbeten auf das Konto IBAN AT33 6000 0000 9001 3423)
Quelle: kathpress