Bischof Scheuer dankbar für "personelle Hilfe" aus Nigeria
Siebzehn nigerianische Priester sind aktuell in der Diözese Linz tätig. Eine "personelle Hilfe", für die der Linzer Bischof Manfred Scheuer dankbar ist. Anders als in Österreich erlebe Nigeria zur Zeit einen "Priesterboom", gleichzeitig gebe es eine starke Laienkirche, bestehend aus Katechisten und Intellektuellen, berichtete Scheuer in der aktuellen Ausgabe der Linzer "KirchenZeitung".
Scheuer kehrte kürzlich von einer zehntägigen Nigeria-Reise zurück. Mit im Gepäck: Anregungen für die eigene Glaubenspraxis. Das "etwas verbrauchte, müde und verkopft gewordene" Christentum in Österreich könne viel von der in Nigeria spürbaren Lebensfülle und Vitalität lernen, sagte er.
Wir in Europa reden viel von einer Theologie des Lebens in Fülle, in Nigeria wird sie gelebt.
Der Linzer Bischof war auf seiner Reise in mehreren Diözesen zu Gast. Immer wieder habe er erlebt, "wie wichtig der Kirche die Bildung ist". Elf Jahre studieren Seminaristen, um Priester zu werden. Aktuell entsteht die St.-Peters-Universität der Diözese Akwa, die bald 15.000 Studenten aufnehmen könne, erläuterte der Bischof.
Tief beeindruckt zeigte sich Scheuer auch vom Zusammenhalt der Menschen. "Die Menschen in Afrika denken stark im Wir", erläuterte der Bischof. Gemeinschaft spiele bei ihnen eine große Rolle, insofern stehe nicht die Befindlichkeit des Einzelnen im Mittelpunkt sondern die Verwobenheit und Verantwortung füreinander.
Die Lage im Land beschrieb der Bischof als fragil. Im südöstlichen Teil Nigerias gebe es zwar keine unmittelbare Bedrohung, er sei dennoch immer von einer Polizeieskorte begleitet worden. Die Kirch in Nigeria sei sich ihrer Verantwortung für den Frieden im Land sehr wohl bewusst, wünsche sich allerdings auch mehr rechtlichen Schutz für sich selbst. Höhepunkte des Besuchs waren die beiden Primizfeiern von Francis Chiduluo Abanobi und Maximus Oge Nwolisa, die Bischof Scheuer am 29. Juni im Linzer Mariendom zu Priestern geweiht hatte.
Quelle: kathpress