Rom: Großes "Österreicher-Treffen" mit Jugendbischof Turnovszky
An die 4.000 Ministranten aus Österreich haben am Mittwochabend beim "Österreicher-Treffen" in der römischen Basilika St. Paul vor den Mauern gemeinsam mit Jugendbischof Stephan Turnovszky Gottesdienst gefeiert. Die Jugendlichen waren Teilnehmer der dieswöchigen Internationalen Ministrantenwallfahrt und waren bereits am Dienstag Papst Franziskus begegnet. Die große Beteiligung "finde ich als Bischof total ermutigend", sagte Turnovszky am Donnerstag im Gespräch mit "Kathpress". Statt einer "Untergangsstimmung" strahlten die jungen Leute "Freude am Glauben" aus.
In seiner Predigt appellierte der Jugendbischof an die jungen Teilnehmer, mit Entschlossenheit "dem Frieden nachzujagen" - und nahm damit auf das Generalthema der Woche, "Suche Frieden und jage ihm nach" Bezug. Jagen habe immer etwas mit Einsatz zu tun, insofern sei christliches Leben nichts für "Wehleidige". Für den Ministranten-Dienst könne das etwa bedeuten, am Sonntag auch früh Morgens verlässlich da zu sein oder vor seinen Freuden zum eigenen Glauben zu stehen.
Entscheidend sei dabei immer die Ausrichtung auf Jesus; mit ihm gelte es Blickkontakt zu halten. Turnovszky regte daher zu fixen Gebetszeiten im Tagesablauf an, "wo ihr nicht lest, Nachrichten sendet oder am Handy spielt, sondern gesammelt bei Jesus seid". Kennzeichen für Frieden sei schließlich Großzügigkeit. "Waidmännische Jäger, die Frieden im Herzen haben, teilen die Beute großzügig, sie feiern Feste", sagte der Jugendbischof. Mit Blick auf geistliche Berufungen ermutigte er dazu, auf das Rufen Jesu großzügig mit "Ja, hier bin ich" zu antworten. Werde Großzügigkeit allerdings verordnet statt von innen zu kommen, könne dies schnell in Machtmissbrauch ausarten, gab Turnovszky zu bedenken.
Am Gottesdienst nahmen auch der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer und Bischof Ladislav Nemet, Präsident des Internationalen Ministrantenbundes CIM, teil. Der CIM organisiert alle vier bis fünf Jahre in Rom das Ministrantentreffen, zu dem heuer allein rund 4.000 Messdiener aus Österreich und etwa 50.000 aus Deutschland nach Rom angereist waren. Der Großteil der österreichischen Pilger, 1.500 Ministranten, kommt aus der Diözese Linz, gefolgt von der Erzdiözese Wien mit 800, der Diözese Graz-Seckau mit 480 und der Diözese St. Pölten mit 420 jungen Ministranten. Die Bischöfe Wilhelm Krautwaschl und Hermann Glettler feiern mit den Ministranten aus ihren Diözesen jeweils am 3. August einen Abschlussgottesdienst. Insgesamt nehmen bis zu 80.000 Jugendliche am Treffen teil.
Quelle: kathpress