Neurologin: Mit Humor und Gelassenheit der Angst begegnen
Humor und Gelassenheit empfiehlt die Stuttgarter Neurologin und Humorforscherin Prof. Barbara Wild angesichts zahlreicher gesellschaftlicher wie individueller Ängste. Rund 15 Prozent der Bevölkerung in Deutschland und Österreich leide unter Angststörungen - dennoch seien nicht all diese Ängste pathologischer Natur oder verlangten nach klinischer Behandlung; bei vielen würde eine gezielte Humor-Schulung jene Gelassenheit und Selbstdistanz fördern, die es letztlich zur Überwindung der Ängste brauche, unterstrich Wild bei einem Vortrag am Mittwoch in Salzburg im Rahmen der "Salzburger Hochschulwochen".
Humor hilft, mit der eigenen Unzulänglichkeit umzugehen; er gibt die Freiheit, Falsches zu korrigieren und Ängsten und Aggressionen zivilisiert Ausdruck zu verleihen.
Im Übrigen zeige die Statistik, dass Angsterkrankungen nicht etwa zugenommen haben, sondern seit Jahren relativ konstant geblieben sind, so die Expertin weiter. Verändert haben sich indes die Quellen der Angst: so seien derzeit die Angst vor Terrorismus und vor politischem Extremismus die beiden am häufigsten genannten Angstquellen.
Prinzipiell seien Ängste nicht per se etwas schlechtes, führte Wild weiter aus: So würden unmittelbare Angsterfahrungen den Körper in Alarmbereitschaft versetzen und Kräfte aktivieren, die Flucht- oder Kampfbereitschaft wecken. Krankhaft werde die Angst jedoch dort, wo sie in einen "Teufelskreis" münde und sich immer weiter selbst verstärke - etwa, indem man Symptome einer Erkrankung an sich wahrnimmt, sich daraufhin verstärkt beobachtet und damit die Angst und Sorge nur noch weiter steigert, was wiederum in körperliche Symptome münden kann.
Quelle: kathpress