Caritas OÖ fordert mehr Personal für Kindertageseinrichtungen
Die Caritas der Diözese Linz fordert in der derzeit zwischen Bund und Ländern laufenden Kinderbetreuungs-Debatte auch mehr Personal für die betreffenden Einrichtungen. Die Lebenszeit bis zum sechsten Jahr sei entscheidend in der Entwicklung eines Menschen, daher brauche es in diesem Zeitfenster ausreichend und gut qualifiziertes Personal, das sich den einzelnen Kindern widmen könne, sagte Direktor Franz Kehrer am Donnerstag in einer Aussendung. Der derzeitige Schlüssel von einer Pädagogin und einer Hilfskraft für Gruppen bis zu 25 Kindern in Oberösterreich sei da "eindeutig zu gering".
Laut Einschätzung des Caritas-Direktors werde sich der Personalmangel künftig noch weiter zuspitzen, denn starke Jahrgänge von erfahrenen Pädagoginnen gingen gerade in Pension und viele Absolventinnen der entsprechenden berufsbildenden Schulen schlügen andere berufliche Wege ein, "einige können dem Druck im Beruf zu Beginn nicht standhalten". Es werde zunehmend auch zur existentiellen Frage, Kindergarten- oder Krabbelstubenpädagogin sein zu können, denn vielfach stünden nur Teilzeit-Anstellungen zur Verfügung.
Generell gebe es zu wenig Kindertageseinrichtungen in Oberösterreich. Ebenso müssten Öffnungszeiten möglichst den Erfordernissen der Eltern angepasst werden, um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu schaffen. Problematisch sieht Kehrer auch die Schließung vieler Nachmittagsbetreuungsangebote.
Wenn künftig mehr Menschen mit 12-Stunden-Arbeitstagen konfrontiert sein werden, wird das noch mehr Eltern vor große Herausforderungen stellen.
Die Caritas vermisst in der Debatte auch die Sorge um die Qualität der Kinderbetreuung. Denn bei allen Diskussionen rede niemand von den Kindern, so Kehrer. Dabei sei der Kindergarten gerade für die Persönlichkeitsbildung, die Förderung der Entwicklung von Werthaltungen, sozialer Kompetenzen und grundlegender Fertigkeiten wichtig.
Quelle: kathpress