Radpilger zum Papst ist "Niederösterreicher der Woche"
Der 68-jährige Johann Günther radelte von Hinterbrühl (NÖ) nach Rom und wurde dort mit einer Papstaudienz belohnt - Grund genug für die "Niederösterreichischen Nachrichten" (NÖN), ihn in ihrer aktuellen Ausgabe zum "Niederösterreicher der Woche" zu küren. In zwei Etappen, von Österreich nach Venedig und dann von der Lagunenstadt nach Rom, habe der sportliche Abenteurer innerhalb von nur zwei Wochen 1.600 Kilometer zurückgelegt.
Vor Antritt der Reise schrieb der studierte Doktor der Publizistik sowie Kunstgeschichte einen Brief an "Papst Franziskus, Vatikan Rom", wie Günther berichtete. Es wäre eine Ehre, den Pontifex zu treffen. Zwei Wochen später habe er die Einladung zur Audienz in Rom bekommen. Und dort überreichte der Radwallfahrer dem Papst zwei selbst verfasste Bücher über das von Kinderdorfkindern gestaltete Hinterbrühler Fastentuch und über den 2006 verstorbenen unvergessenen Hinterbrühler Pfarrer Franz Jantsch. Das Gespräch mit dem Papst sei sehr menschlich gewesen, sagte der vielfache Buchautor den "NÖN". Franziskus habe gescherzt, mit mehr Pfarrern wie Jantsch, der 70 Jahre lang Priester war, würde es keinen Priestermangel geben. Auch für die Radtauglichkeit der italienischen Straßen habe sich der Papst interessiert.
Die Audienz sei zwar der Höhepunkt der Reise gewesen, jedoch war laut Johann Günther auch der Weg nach Rom voller Erlebnisse. Im obersteirischen Stift Sankt Lambrecht bekam er ein Nachtquartier in einer Mönchszelle, in der Toskana wurde er von einer Baronin in einem ehemaligen Landsitz der Habsburger aufgenommen. Als sein nächstes ambitioniertes Ziel nannte Günther, Europa vom nördlichsten bis zum südlichsten Punkt zu durchqueren. Radfahren sei für ihn nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch ein meditativer Akt: Er fahre allein, da könne er "nachdenken, die Natur genießen und die Zeit laufen lassen".
Quelle: kathpress