KMBÖ: In Gesellschaftsdebatten "von Ohnmacht zu Wirkmacht" kommen
"Von der Ohnmacht zur Wirkmacht": Unter diesem Motto steht bis kommenden Samstag die 23. Sommerakademie der Katholischen Männerbewegung Österreichs (KMBÖ) in St. Pölten. KMBÖ-Vorsitzender Leoold Wimmer eröffnete die Jahrestagung am Mittwoch im Beisein von Bischof Alois Schwarz mit einem Appell zur Beteiligung am gesellschaftlichen Diskurs statt eines Rückzugs angesichts der aktuellen "von Gegensätzen geprägten Zeit". Viele Einzelne würden denken, dass sie keine Mittel und Macht hätten. Daher sei es umso notwendiger, "dass jede und jeder mitdenkt und mithandelt", sagte Wimmer. Für KMB-Mitglieder gelte als Richtschnur beim Thema Teilhabe die Katholische Soziallehre mit ihren Prinzipien "Personalität, Subsidiarität und Gemeinwohl".
Wimmer führte kursorisch durch aktuelle gesellschaftliche Diskussionen wie die Debatten um Digitalisierung und Arbeitsplätze, Klimawandel, Phänomene einer gesellschaftlichen "Entsozialisierung", Populismus oder ein Befördern von "Feindbildern" durch Politik und Medien, das durch Soziale Netzwerke noch verstärkt werde. Der KMBÖ-Vorsitzende rief dazu auf, bei diesen Debatten mitzudenken und mitzuhandeln, nicht aber verkürzte Parolen wiederzugeben.
Ziel der Vorträge und Workshops bei der viertägigen Sommerakademie seien Anregungen "für eine sinnvolle Teilhabe am Gesamtgefüge von Gesellschaft, Kirche, Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft", so Wimmer. U.a. werden Referenten wie Pfarrer Helmut Schüller oder Christoph Riedl-Daser, Bereichsleiter für Soziales und Kommunikation der St. Pöltner Caritas, bei der Tagung veranschaulichen "Was eigene Fähigkeiten und Talente bewirken können". Beleuchtet wird auch, wie das eigene Konsumverhalten zum sozialen Frieden beitragen kann. Georg Plank, Gründer und Geschäftsführer von "Pastoralinnovation" und Laienrat-Präsident Wolfgang Rank sprechen laut Tagungsprogramm zum Thema "Wie der Glaube zur Teilhabe am öffentlichen Leben motivieren kann".
Was vor allem hinsichtlich der sich wandelnden Medienlandschaft notwendig ist, um gesellschaftlich etwas zu bewirken, nahm schon zum Auftakt am Mittwoch der Journalist, Autor und Medienberater Peter Pelinka vor den Akademie-Teilnehmern in den Blick. "Was nicht kommuniziert wird, ist nicht", sagte Pelinka zur Teilnahme jedes Einzelnen am politischen und medialen Geschehen. Die Zivilgesellschaft müsse sich das zu Herzen nehmen. Dies gelte umso mehr, als Demokratie durch eine "Mediokratie" infragestellt sei. Letztere verringere "echte Teilhabe" von Menschen, verwies Pelinka u.a. auf eine wachsende Kluft zwischen "Informierten" und "Nichtinformierten" trotz der neuen Möglichkeiten der weltweiten Information.
Quelle: kathpress