Wien: "Quo Vadis?" zeigt, "was der IS zurückgelassen hat..."
"Was der IS zurückgelassen hat...", ist derzeit in einer Ausstellung im kirchlichen Begegnungs- und Informationszentrum "Quo Vadis?" im Herzen Wiens zu sehen. Noch bis zum 20. Juli werden jeweils von Montag bis Freitag von 11 bis 16 Uhr religiöse Gegenstände aus dem Irak gezeigt, die in den Trümmern jener Kirchen gefunden wurden, die die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) geschändet, verbrannt und beschädigt hat, als sie in die von vielen Christen besiedelte Ninive-Ebene eindrang. Die Schau entstand in einer Kooperation von "Quo Vadis?" mit der Hilfsorganisation "Kirche in Not".
Am kommenden Mittwoch, 11. Juli, findet um 19 Uhr im "Quo Vadis?" (Zwettlerhof, Stephansplatz 6, 1010 Wien) ein Themenabend mit Vortrag von "Kirche in Not"-Nationaldirektor Herbert Rechberger zur Situation der Christen in der Ninive-Ebene statt.
Im Juni 2014 mussten durch das Vordringen der IS-Terrormiliz im Nord- und Westirak weit über 100.000 Christen aus ihren Heimatdörfern fliehen und alles zurücklassen. Sie fanden großteils in der nordirakischen autonomen Region Kurdistan Zuflucht. Bis zur Befreiung der christlichen Dörfer durch die irakische Armee im Oktober 2016 wurden zahlreiche Häuser, Kirchen und andere christliche Einrichtungen bewusst durch die Islamisten verwüstet.
Auch ein Kelch mit Einschusslöchern
Zerbrochene Kreuze, verbrannte und beschädigte Statuen und liturgische Geräte - darunter ein Kelch mit Einschusslöchern - sind unter den Gegenstände, die in mehreren Kirchen in Teleskuf und Karakosch/Baghdeda gefunden wurden. Sie sind beredte Zeugen für den Hass des IS auf das Christentum und jede andere Glaubensrichtung abseits seiner eigenen.
"Kirche in Not" unterstützt den Wiederaufbau christlicher Dörfer in der Ninive-Ebene, sodass die lang ersehnte Rückkehr der Christen in ihre Heimat möglich wird. Dank der internationalen Hilfe wurden bis jetzt 4.305 der 13.088 beschädigten Häuser wieder aufgebaut. 39.659 Christen - das sind 45 Prozent der Kriegsvertriebenen - konnten bereits wieder in ihre Heimat zurückkehren, teilte "Kirche in Not" mit. Um das Überleben der christlichen Minderheit in einer der Ursprungsregionen des Christentums zu erhalten, sind weitere Spenden erbeten. (Info: www.kircheinnot.at)
Quelle: kathpress