Caritas OÖ unterstützt Roma mit internationalem Bildungsprogramm
Für Roma, die aufgrund fehlender Bildung betteln müssen, hat die Caritas der Diözese Linz ein internationale Bildungsprogramm gestartet. Es umfasst flexible Lern-Module, in denen Betroffenen Lese-, Schreib- oder Rechenkenntnisse vermittelt werden. Entwickelt hat die Caritas das Bildungsprojekt BERA (basic education of Roma adults) gemeinsam mit Organisationen aus fünf weiteren EU-Ländern. "Das Wesentliche bei der Entwicklung der Lerninhalte war, dass diese auch an das Leben der Roma, das von einem ständigen Wohnsitzwechsel geprägt ist, angepasst wird", erläuterte Projektleiterin Michaela Haunold am Mittwoch in einer Aussendung.
Besonderes Augenmerk wird auf die länderübergreifende Struktur des Projektes gelegt. Ist ein Modul in Österreich absolviert, kann das nächste in Rumänien, Bosnien-Herzegowina, Italien, Serbien oder Portugal gemacht werden. Um herauszufinden, was Roma brauchen und wollen, führte das Projektteam in sechs Ländern 60 Interviews mit Experten sowie 180 weitere mit Betroffenen. Auf Basis dieser Ergebnisse wurden drei Handbücher mit Lern-Modulen erstellt.
Die Handbücher stehen ab August unter www.project-bera.eu gratis zum Download bereit und sollen all jene, die mit Roma in Europa arbeiten, als Unterrichtsvorlage dienen. Getestet wurden die Bücher in den vergangenen Monaten in der Caritas-Kontaktstelle für ArmutsmigrantInnen in Linz; "die teilnehmenden Roma bewerteten die Kurse als spannend und relevant für ihren Alltag", berichtete Haunold. Finanziert wurde das Projekt vom EU-Förderungsprogramm "Erasmus+".
Quelle: kathpress