Scheidender St. Pöltner Bischof Küng weiht Neupriester
Kurz vor der am Sonntag bevorstehenden Amtsübergabe an Bischof Alois Schwarz hat der scheidende St. Pöltner Bischof Klaus Küng noch einen Neupriester geweiht. Im Dom zu St. Pölten spendete er am Freitag zum Hochfest Peter und Paul dem 30-jährigen Paul Przybysz die Priesterweihe. Hunderte Gläubige feierten den festlichen Weihegottesdienst mit, an dem auch Weihbischof Anton Leichtfried und der gemeinsame Regens der drei ostösterreichischen Priesterseminare (Diözesen St. Pölten, Eisenstadt und Wien) Richard Tatzreiter teilnahmen.
"Wir sollen Vertrauen in die Kirche haben und in den Beistand des Heiligen Geistes", gab Bischof Küng dem neu geweihten Priester in seiner Predigt mit auf den Weg.
Es hat - auch in unserem Land - schon schwierigere Zeiten für Gesellschaft und Kirche gegeben. Es ist richtig, wenn wir auf die Verheißung Jesu bauen und gelassen sind.
Das Priestersein sei ohne Zweifel eine große Aufgabe, auch in der heutigen Zeit könne man aber "mit Freude Priester werden", betonte Küng. Entscheidend sei, Christus im Herzen zu tragen. Das sei kein Privileg der Priester - alle Gläubigen können und sollen es -, aber bei Geistlichen sei es für die Fruchtbarkeit ihrer priesterlichen Tätigkeit besonders wichtig. Der Bischof:
Auch wenn die Gläubigen hoffen dürfen, dass alle sakramentalen Handlungen, auch unabhängig von der persönlichen Würde des Priesters, wirksam sind, so ist es für sie viel leichter, wenn sie merken: Er glaubt, was er sagt, und er lebt entsprechend.
Küng schilderte die große Freude, die ein Priester erleben könne, "wenn in manchen Augen der Glaube plötzlich aufleuchtet oder wie eine niedergedrückte Seele erneut Mut fasst oder jemand, der von Gott weit abgekommen ist, zurückfindet und sich Frieden im Herzen ausbreitet". Die Sehnsucht nach Gott sei bei vielen Menschen vorhanden, wenn auch manchmal verdeckt. Außerdem leerten sich nicht alle Kirchen. Manche würden sogar wieder voller, so Bischof Küng.
Neupriester Paul Przybysz stammt aus dem polnischen Jelenia Gora. Er lebt seit zehn Jahren in Österreich, hat hier Theologie studiert und die Priesterausbildung absolviert. Künftig wird er in den Pfarren St. Pölten-Pottenbrunn und Wagram seelsorglich tätig sein.
Das Apostelfest "Peter und Paul" am 29. Juni ist der traditionelle Termin für Priesterweihen. Diese finden aber nicht nur punktgenau bzw. rund um das seit dem 4. Jahrhundert belegte Hochfest statt, sondern auch während des gesamten Jahres.
In Österreich werden laut "Kathpress" derzeit vorliegenden Angaben in diesem Jahr zumindest 22 Männer, die wesentliche Teile ihrer Priesterausbildung hierzulande absolviert haben, zu katholischen Priestern geweiht. Die Neupriester sind zwischen 26 und 43 Jahre alt. Wie in den Vorjahren tragen die Neupriester auch zur wachsenden Internationalität im heimischen Klerus bei: Neun von ihnen wurden in Österreich geboren, jeweils vier in Deutschland und Nigeria, zwei in Polen, je einer in den USA, Chile und Vietnam.
Quelle: kathpress