Linzer Caritas betreibt Krankenzimmer für Obdachlose
Menschen ohne Versicherungsschutz, die auf der Straße leben, werden immer wieder von Krankenhäusern in "häusliche Pflege" entlassen. Genau diese gibt es für wohnungslose Menschen aber de facto nicht. Die Caritas Oberösterreich bietet deshalb seit kurzem in Linz ein Krankenzimmer an, in dem bis zu vier Obdachlose medizinisch nachbetreut und gesund gepflegt werden. Dank einer Großspende wurde der Start des österreichweit einzigartigen Projekts ermöglicht, wie die Diözese Linz auf ihrem Onlineportal berichtet.
Durch das Leben auf der Straße können bei Obdachlosen Krankheiten wie Lungenentzündungen, aber auch Amputationswunden nicht ordentlich verheilen. "Oft verschlechtert sich der allgemeine Gesundheitszustand der Betroffenen so sehr, dass einfache Krankheiten lebensgefährlich werden", schildert Caritas-Projektleiterin Michaela Haunold aus ihrer langjährigen Erfahrung in der Arbeit mit Obdachlosen.
Für das Projekt "Krankenzimmer" wurde eine Wohnung ausgestattet, in der bis zu vier Personen von Sozialarbeitern, Pflegekräften und Caritas-Ehrenamtlichen betreut und gepflegt werden können. Wer das Caritas-Krankenzimmer zur Genesung braucht, entscheiden die behandelnden Ärzte im Krankenhaus. Die Vermittlung kann aus allen Krankenhäusern Oberösterreichs erfolgen. Für die Patienten ist das Angebot, das sie für eine Dauer von drei Wochen nutzen können, kostenlos.
Pro Jahr rechnet das Projektteam mit rund 80 Menschen, die das Angebot vom Krankenzimmer nützen werden. Überrascht wurden die Verantwortlichen vom großen Bedarf des Hilfsangebots unter Frauen. "Die Hälfte der Betten sind von Frauen belegt", berichtet Michaela Haunold aus den ersten Erfahrungen.
Quelle: kathpress