Steyler-Generaloberer: Verbindung zu Armen noch weiter stärken
Die Steyler Missionare sind darum bemüht, den Einsatz für und mit den ärmsten Teilen der Bevölkerung der jeweiligen Einsatzländer künftig noch weiter auszubauen: Der Ordensgemeinschaft müsse es darum gehen, "Zeit mit den Menschen zu verbringen, nicht mit Strukturen", mahnte Generalsuperior P. Heinz Kulüke bei einer Bestandsaufnahme der 6.000-Mitglieder-Gemeinschaft im Rahmen des 18. Generalkapitels, das derzeit in Nemi bei Rom tagt. Um "noch authentischere Zeugen des Mitgefühls zu werden" sei es nötig, mit den Menschen zu leben, unkonventionell zu denken, zeitgemäße Strukturen zu finden und Kooperationen zu schließen, sagte der Ordensobere laut einer Mitteilung der österreichischen Ordensprovinz vom Donnerstag.
Auch der Umgang mit aktuellen ökologischen Fragen, der Kontakt mit anderen Religionen und Kulturen sowie der Einsatz gegen ungerechte Strukturen stehen im Fokus der vierwöchigen Versammlung, bei der die Programmschwerpunkte des Ordens für die kommenden sechs Jahre festgelegt und am 4. Juli ein neuer Generalsuperior, sein Stellvertreter und die Ordens-Generalräte gewählt werden. Geplant ist u.a. eine Rede der Generalsekretärin der weltweiten Frauenordensvereinigung UISG, Sr. Patricia Murray, sowie eine Pilgerreise nach Assisi. Bereits vergangenen Freitag empfing Papst Franziskus die Kapitulare im Vatikan und signalisierte dem Orden Rückendeckung für den Einsatz für Gerechtigkeit, Evangelisierung und Kulturbegegnung.
Um Ordensgründer Arnold Janssen (1837-1909) und seine Spiritualität ging es bei Impulsvorträgen von P. Jürgen Ommerborn und Sr. Maria Cristina Avalos aus dem Leitungsteam der Steyler Missionsschwestern.
Ziel der spirituellen Suche sei es, "den Ort zu finden, an dem man am meisten Gutes bewirken kann", und bei falschen Entscheidungen diese wieder zu ändern, erklärte Ommerborn unter Anspielung darauf, dass die meisten Steyler Missionare in einem anderen Land wirken als sie geboren und aufgewachsen sind. Sr. Avalos rief dazu auf, sich selbst Vertrauen zu schenken und auf das Herz hören in der Frage, "was näher zu Gott bringt". Wichtig sei es, stets die "Begeisterung am Leben" zu erhalten.
Die Steyler Missionare ("Societas Verbi Divini", Ordenskürzel SVD) sind in 84 Ländern auf fünf Kontinenten aktiv, wobei mehr als die Hälfte der Mitglieder aus Asien kommt. Erst kürzlich habe die Mitgliedszahl jene des Dominikanerordens überholt, womit man nun der sechstgrößte katholische Orden sei, hieß es in der Aussendung. Aus der Mitteleuropäischen Provinz, zu der Österreich, die Schweiz, Frankreich und Kroatien gehören, nehmen die sonst in St. Gabriel bei Wien tätigen P. Stephan Dähler als Provinzial und P. Franz Helm als gewählter Delegierter am Generalkapitel teil. P. Helm vertritt die europäischen Provinzen in der Planungskommission der Versammlung.
Quelle: kathpress