Jubiläumsfest für Salzburger Diözesanpatronin Erentrudis
Vor 1.300 Jahren starb die Gründungsäbtissin des Salzburger Benediktinerinnenstiftes Nonnberg, die Heilige Erentrudis. Die Erzdiözese Salzburg und die Benediktinnerinnen vom Nonnberg begehen dieses Jubiläum mit einem zweitägigen Fest am 29./30. Juni. "Gemeinsam wollen wir die vielfältigen Anliegen von Stadt und Land der Fürbitte unserer Diözesanpatronin anvertrauen", heißt es dazu in einer Einladung der Ordensfrauen. Das Kloster auf dem Nonnberg wurde vom Heiligen Rupert zwischen 712 und 715 gegründet, erste Äbtissin wurde Erentrudis, eine Nichte Ruperts. Sie starb vermutlich am 30. Juni 718. Ihre Reliquien befinden sich in der Krypta der Nonnberger Stiftskirche Mariae Himmelfahrt.
Die Jubiläumsfeierlichkeiten beginnen am Freitag, 29. Juni, um 16.30 Uhr mit der Übertragung des Reliquienschreins in die Nonnberger Stiftskirche und einer Vesper. Am Samstag, 30. Juni, findet um 7.30 Uhr eine Messe in der Krypta statt, die Vesper beginnt um 16 Uhr und um 18.30 Uhr steht der Salzburger Erzbischof Franz Lackner dem Jubiläumsgottesdienst in der Stiftskirche vor. Dabei wird auch das Erentrudislied, das anlässlich des Jubiläums von zwei Nonnberger Schwestern komponiert bzw. getextet wurde, offiziell erstmals gesungen. Die Salzburger Patronion und "Landesmutter" wird darin als "Frau voll Weisheit" und "Frau voll Liebe" besungen.
Das Stift Nonnberg kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Lange gehörte auch das Nonntal und der gesamte Raum zwischen Salzach und Leopoldskron zum Kloster, das adeligen Frauen vorbehalten war. Mit dem Ende des feudalen Mittelalters wurden auch bürgerliche Frauen aufgenommen, bis ins 19. Jahrhundert allerdings nur als dienende Schwestern.
Erentrudis ist gemeinsam mit dem Heiligen Rupert und dem Heiligen Virgil Salzburger Diözesanpatronin. Das genaue Datum ihrer Geburt ist nicht bekannt, viele Quellen geben aber geschätzt das Jahr 663 an. Sie wurde in Worms in eine adelige Familie hinein geboren und kam um 696 mit ihrem Onkel Rupert aus Worms nach Salzburg, wo Rupert als Abtbischof wirkte. Als erste Äbtissin vom Nonnberg setzte sie u.a. auch zahlreiche soziale Impulse.
Wie Erentrudis hatten auch ihre Mitschwestern adelige Herkunft und ein hohes Bildungsniveau, womit sie den Lebens- und Bildungsstandard der Bevölkerung verbessern und das Christentum ausbreiten konnten. Schon bald nach ihrem Tode wurde die in ihrem Kloster bestattete Erentrudis als Heilige verehrt, wie eine Urkunde aus dem Jahr 788 belegt.
Die Benediktinerinnenabtei auf dem Nonnberg ist das weltweit älteste christliche Frauenkloster mit ununterbrochener Tradition. Die aktuelle Äbtissin Veronika Kronlachner ist die 93. Nachfolgerin der Heiligen Erentrudis.
(Infos: www.nonnberg.at)
Quelle: kathpress